Witten. Ist der Umzug zum Bebbelsdorf wirklich die einzige Möglichkeit für den maroden Betriebshof? SPD und Grüne melden im Ausschuss Zweifel an.
Dass sich am maroden städtischen Betriebshof etwas tun muss, steht außer Frage. Nur was? Sanierung am Standort oder Umzug zum Bebbelsdorf? Darüber sollte der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klima (ASUK) jetzt eigentlich entscheiden. Doch SPD und Grüne verlangen von der Verwaltung erst noch erst noch mehr Informationen und Zahlen über die möglichen Alternativen. Zu viele Fragen seien noch offen – und auf dieser Basis keine Entscheidung zu treffen.
Dabei hatte Kämmerer Matthias Kleinschmidt in der letzten Sitzung keinen Zweifel gelassen, dass es aus seiner Sicht eigentlich gar keine Alternative gibt. 50 Millionen Euro würde es laut einem Gutachten kosten, den Betriebshof am jetzigen Standort an der Dortmunder Straße auf den neuesten und technisch aktuellen Stand zu bringen. Geld, das die Stadt nicht habe.
Wittener Fraktionen verlangen Kostengegenüberstellung
Kleinschmidt plädierte daher ausdrücklich für die zweite Variante: einen Umzug zum Bebbelsdorf. Dort soll in der Nähe der AHE ein Investor für einen Neubau gesucht werden, der dann von der Stadt angemietet werden wird. Durch die räumliche Zusammenlegung mit der ESW würden sich bei dieser Lösung logistische Vorteile und Synergien ergeben, so der Kämmerer.
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Doch was würde das kosten? Dazu gibt es bislang keine Aussagen. „Wir kaufen die Katze im Sack“, hatte Ulla Weiß von den Linken schon bei der letzten Sitzung beklagt. Inzwischen sind offenbar auch andere Fraktionen ins Grübeln gekommen. Wie viel Miete müsste die Stadt am Bebbelsdorf zahlen? Ist der Bürobedarf wirklich so groß wie angenommen? Wäre nicht auch ein Neubau an alter Stelle denkbar? Wie groß sind die Synergien wirklich? Und was ist eigentlich mit der Klimabilanz? All das wollen Grüne und SPD von der Verwaltung wissen – und fordern eine Kostengegenüberstellung zu den möglichen Alternativen.
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Ihr gemeinsamer Antrag wurde angenommen – wobei AfD und Stadtklima dagegen stimmten und sich die CDU enthielt. „Die Stoßrichtung ist richtig. Aber wir haben vollstes Vertrauen in die Verwaltung und wollen das Verfahren nicht verzögern“, begründete Julian Fennhahn die Enthaltung der Union.
Denn um all diese Fragen zu beantworten, braucht die Stadt jetzt erst mal Zeit. „Wir haben eine Menge Hausaufgaben bekommen“, so Stadtbaurat Stefan Rommelfanger. Die Zukunft des Betriebshofes wird daher erst in einer der nächsten ASUK-Sitzungen entschieden.