Witten. Gar nicht lange her, da galt Witten als eine der fahrradunfreundlichsten Städte im Land. Nun stehen an vielen Stellen Verbesserungen an. Gut so!

Erinnern Sie sich? Beim „Fahrradklimatest“ 2021 landete Witten abgeschlagen auf Platz 107 von 110. Durch die „Stadt der Privatuniversität“ zu radeln, erforderte Wagemut. Das Gemecker über die zu langsame Umsetzung des Radverkehrskonzepts gehörte quasi zum gute Ton. Es stimmt ja: Von der Verabschiedung des 400-Seiten-Pakets bis zum ersten rot markierten Radstreifen verging viel zu viel Zeit, obwohl es im Haushalt ausreichend Gelder dafür gab. Als würde das wachsende Interesse am Radfahren, vor allem aber an sicheren Radwegen einfach ignoriert. Es stimmt aber auch: Reden kann man viel, doch es braucht immer einen, der’s macht.

Geringe Personal bremste Fortschritt aus

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Bislang bremste das geringe Personal im Planungsamt den Fortschritt aus. Zwei Jahre lang musste sich die Radverkehrsbeauftragte Sophia Bröker allein für Radthemen einsetzen. Verkehrsplaner-Stellen blieben unbesetzt. Schließlich ist Witten nicht die einzige Stadt im Land, die den Radverkehr voranbringen möchte und dafür Spezialisten braucht.

Umso schöner ist es zu sehen, dass sich an vielen Stellen im Stadtgebiet schon etwas getan hat und immer mehr tut. Seinen Ruf als fast fahrradunfreundlichste Stadt Deutschlands ist Witten hoffentlich bald los. Angesichts der umfangreichen „To-Do“-Liste für 2023 gibt’s nix zu meckern.