Witten. Es gibt immer mehr E-Autos in Witten. Das zeigt sich auch bei Ladevorgängen. Eine neue Prämie soll noch mehr Anreiz fürs Stromzapfen schaffen.

Die Zahl der Elektroautos in Witten steigt weiter an. Laut Kreis sind in der Ruhrstadt derzeit 1138 rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs, im EN-Kreis sind es 4124. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2021 waren es gerade einmal 655.

Hinzu kommen 2326 Hybrid-Fahrzeuge, also Autos, die sowohl einen Elektro- als auch Verbrennungsmotor haben. Auch hier hat sich die Zahl erhöht (2021: 1599). Gemessen an der Zahl der Autos mit klassischem Verbrennermotor ist bisher aber nach wie vor nur ein Bruchteil der Wittener elektrisch unterwegs. Von 71.500 angemeldeten Fahrzeugen fahren folglich 3464 komplett oder teilweise mit Strom. Das entspricht einem Anteil von knapp fünf Prozent.

Ladesäulen in Witten öfter angezapft

Dennoch scheint das E-Auto in Witten immer mehr anzukommen. Das zeigt auch die Nachfrage nach Ladesäulen. Nach Angaben der Stadtwerke wurden die 66 Ladepunkte in der Stadt letztes Jahr 16.200-mal angezapft. 2021 waren es 11.500 Ladevorgänge. Zuletzt wurden weitere Säulen im Parkhaus der Uni Witten/Herdecke sowie an der Herbeder Straße aufgestellt.

„Um dem wachsenden Bedarf an öffentlichen Lademöglichkeiten gerecht zu werden, sind in nächster Zeit 14 neue Ladesäulen im Wittener Stadtgebiet geplant“, sagt Pressesprecherin Julia Pfannkuch. Sie sollen unter anderem am Hohenstein, am Hallenbad Herbede, an der Annenstraße und der Breite Straße zu finden sein.

Bürger können Vorschläge einreichen

Dass der Bedarf tatsächlich immer größer wird, sieht man unter anderem an der Ladestation am Humboldtplatz in der City, die fast durchgängig besetzt ist. An anderen Stellen, zum Beispiel in der Westerweide im Gewerbegebiet Herbede, steht bei zwei Ortsbesuchen hingegen kein Auto, das Strom tankt. Wonach werden die Standorte also ausgewählt? Die Ideen kämen meist von Bürgerinnen und Bürgern selbst, heißt es. Auf der Internetseite der Stadtwerke kann man Vorschläge einreichen.

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Dann müsse zunächst einmal geprüft werden, ob es einen Netzanschluss gibt, ob die bauliche Situation stimmt und ob überhaupt ein Parkplatz vorhanden ist. Sind die Voraussetzungen gegeben, kann eine neue Station aufgebaut werden. Die Stadt möchte weitere Ladepunkte vor allem in der Nähe von Parkhäusern, Tiefgaragen oder Parkplätzen aufstellen, da sie gerade dort am meisten gebraucht würden. Schließlich wird oft noch beklagt, es gebe zu wenig „Tankstationen“, weshalb viele noch auf ein E-Fahrzeug verzichteten.

THG-Prämie soll weiter locken

Zudem fällt der Umweltbonus seit Anfang des Jahres geringer aus. So werden reine Batterie-Mobile mit einem Preis von bis zu 40.000 Euro nur noch mit 4500 Euro statt 6000 Euro gefördert, Plug-in-Hybridfahrzeuge sind von der Förderung ganz ausgeschlossen. Anreize, sich einen Stromer anzuschaffen, gibt es aber immer noch. So bekommen Halterinnen und Halter für das vergangene Jahr eine weitere Prämie. Möglich macht das die von der Bundesregierung beschlossene Treibhausgas-Minderungs-Quote (THG). Bis zu 300 Euro könne man sich so sichern, heißt es von den Stadtwerken.

1852 E-Kennzeichen

In Witten sind nach Angaben des EN-Kreises 1852 Fahrzeuge mit einem E-Kennzeichen unterwegs. Rein elektrisch betriebene Autos bekommen das E am Ende des Nummernschild sofort, Pflicht ist es aber nicht. Autofahrerinnen und Autofahrer können freiwillig darüber entscheiden. Halter von Hybridautos müssen dabei nachweisen, dass der CO2-Ausstoß unter 50 g/km liegt und die Reichweite mit Elektrobetrieb mindestens 40 Kilometer beträgt.

Der heimische Energieversorger geht mit gutem Beispiel voran. Er hat nach eigenen Angaben mittlerweile rund die Hälfte seiner Fahrzeuge auf Ökostrom umgerüstet. Auch die Wittenerinnen und Wittener selbst können davon profitieren.

So stehen zwei elektrische Renault Zoe auf dem Parkplatz Wideystraße hinter dem Help-Kiosk sowie am Technischen Rathaus in Annen für alle Bürgerinnen und Bürger bereit. Die Pkw können dort per App gebucht und für eine klimafreundliche Fahrt ins Blaue genutzt werden.