Witten. Die Folgen des Ukraine-Kriegs gehen auch an Witten nicht spurlos vorüber. Es sind viele Flüchtlinge gekommen – und sie wurden herzlich empfangen.
Witten beweist im Ukraine-Krieg einmal mehr, dass es ein offenes Herz für Menschen in Not hat. Das Engagement vieler Ruhrstädter ist eindrucksvoll.
Ohne private Initiative hätte es in Witten anders ausgesehen
Natürlich hat auch die Stadtverwaltung ihren Beitrag geleistet, etwa das Amt für Wohnen und Soziales oder die Ausländerbehörde, um die bisher über 1000 Flüchtlinge aufzunehmen. Aber ohne private Initiative wäre es niemals gelungen, so viele Menschen in so kurzer Zeit ein neues Zuhause zu geben.
Da wurden von jetzt auf gleich Wohnungen zur Verfügung gestellt, Menschen zur nicht immer einfachen Registrierung aufs Amt begleitet, es wurde gedolmetscht und getröstet – kurz, man half, ohne lange zu fragen. Witten ist in der Not über sich hinausgewachsen.
Ukrainer schon gut integriert
Es wurden Hilfstransporte organisiert und Flüchtlinge an der Grenze abgeholt – jeder Verein, jede Initiative, jede helfende Hand verdient es, gewürdigt zu werden. Nun, nach einem Jahr, sind die Ukrainer schon gut integriert. Kinder gehen in die Schule oder zur Kita, Erwachsenen haben Arbeit gefunden.
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Anders als 2015 ist es bisher auch gelungen, keine Turnhallen mit Flüchtlingen zu belegen oder Wohncontainer aufstellen zu müssen. Die klamme Stadt Witten hat ihre Aufnahmequote erfüllt, darf aber auch nicht überfordert werden. Land und Bund müssen sich stärker finanziell einbringen. Sonst sind die Herausforderungen auf Dauer nicht zu stemmen.
Wo bleibt der Protest gegen Putins Angriffskrieg?
Was mir fehlt, ist ein deutlicherer Protest gegen Putins Angriffskrieg. Gut, für diesen Freitag wird zur Mahnwache aufgerufen. Aber warum demonstrieren nicht Tausende zum ersten Jahrestag auf dem Rathausplatz?