Witten. Wie leicht man beim Online-Dating an Betrüger gerät, beweist der Fall einer 54-Jährigen aus Witten. Aber wie schützt man sich vor Liebesbetrug?
Sie treiben sich auf Online-Dating-Portalen herum und sind Meister darin, ihre Opfer in sich verliebt zu machen, um früher oder später Geld von ihnen zu fordern. „Love-Scamming“ nennt sich die fiese Masche, zu Deutsch „Liebesbetrug“. Wie viele solcher Fälle es im Jahr in Witten gibt, lässt sich nicht sicher sagen. Wohl aber, wie Betroffene sich schützen können:
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Polizei: Betroffene müssen sich keinesfalls schämen
Die Polizei Bochum hat immer mal wieder mit „Liebesbetrug“ zu tun. Wie man einen Betrüger erkennt? Schon bei der Kontaktaufnahme: Meist schickten sie kurze E-Mails mit dem Angebot zu chatten. Die Betrüger kommunizieren in gutem Englisch oder gar Deutsch, haben oft Beziehungen ins Ausland – Westafrika, Russland, Südostasien – und nutzen Geschäftsreisen oder familiäre Probleme als Vorwand.
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Das vielleicht wichtigste Warnzeichen: „Love-Scammer überhäufen ihre Opfer schon nach dem ersten Kontakt mit übertriebenen Liebesbekundungen“, bis hin zu Heiratsplänen. Sie zeigen sich sehr interessiert und versuchen, ihre Opfer möglichst schnell emotional von sich abhängig zu machen. Spätestens, wenn um Geld, Visa oder Hilfe beim Versand von Päckchen oder Briefen gebeten oder gar die Eröffnung eines gemeinsamen Kontos vorgeschlagen wird, sollte man misstrauisch werden.
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Und was dann? „Betroffene sollten auf keinen Fall auf Forderungen und Bitten des Betrügers eingehen“, betont die Bochumer Polizei. „Niemals sollten Geldbeträge überwiesen werden.“ Stattdessen: Beweise sichern – Mails, Chat-Verläufe, Überweisungsbelege – und anschließend jeglichen Kontakt abbrechen. Gegebenenfalls sei es ratsam, sich eine neue E-Mail-Adresse oder Telefonnummer zuzulegen. Schlussendlich empfiehlt die Polizei Betroffenen, sich Hilfe zu holen und Anzeige zu erstatten. „Menschen, die auf vorgetäuschte Liebe ‘hereingefallen’ sind, müssen sich keinesfalls schämen.“