Witten. Am Dienstagabend ist bei der Polizei Witten eine verdächtige Briefsendung abgegeben worden. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort.

Die Feuerwehr ist am Dienstagabend mit einem Großaufgebot in der Wittener Innenstadt im Einsatz gewesen. Bei der Polizei an der Casinostraße war ein verdächtiger Brief abgegeben worden.

Um kurz nach 20 Uhr betrat nach Angaben der Polizei eine Frau die Dienststelle im Wiesenviertel. An sie war der Brief adressiert. Die Frau soll gegenüber den Beamten angegeben haben, dass ihr nach Kontakt mit dem Brief schlecht geworden sei.

Spezialkräfte für Gefahrenstoffe aus Dortmund hinzugerufen

"Wir nehmen so etwas ernst", sagt Polizeisprecher Marco Bischoff. Also wählten die Beamten den Notruf, ein ABC-Alarm wurde ausgelöst. Dabei geht es um atomare, biologische und chemische Gefahren. Zunächst rückten Einsatzkräfte der Feuerwehr und die Sondereinsatzgruppe Umweltschutz aus.

Um eine mögliche Gefahr in Schach zu halten, sperrten sie die umliegenden Straßen weiträumig ab. Mit speziellen Schutzanzügen ausgerüstet erkundeten sie die Lage in der Polizeiwache.

Nur mit Schutzanzügen bekleidet näherten sich die Einsatzkräfte der Polizeiwache.
Nur mit Schutzanzügen bekleidet näherten sich die Einsatzkräfte der Polizeiwache. © Florian Fernandez / news 4 Video-Line TV

Später wurde die Analytische Taskforce der Feuerwehr Dortmund hinzugezogen. Für sie wurde eigens eine Dekontaminations-Stelle aufgebaut. "Die Kollegen sind spezialisiert auf Einsätze mit gefährlichen Stoffen und Gütern", sagt Feuerwehrsprecher Uli Gehrke. Zugleich hätten sie deutlich mehr Möglichkeiten zu analysieren, welcher Stoff vorliege.

Die Spezialisten aus der Nachbarstadt konnten nach der Untersuchung des Briefes aber Entwarnung geben. Durch das Ausschlussprinzip konnten verschiedene gesundheitsgefährdende Substanzen ausgeschlossen werden. Auch fanden sich keine Reste von Pulver oder ähnlichem in dem geöffneten Umschlag oder am Briefpapier.

Die Frau, die den Brief zur Wache gebracht hatte, wurde durch den Rettungsdienst vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht. Ob sie nur ambulant versorgt oder stationär aufgenommen wurde, ist unklar. Ebenso, was die körperliche Reaktion bei der Betroffenen verursacht hat. Insgesamt waren rund 45 Einsatzkräfte und zehn Fahrzeuge bis etwa Mitternacht im Einsatz.