Witten. Für die einen ist Silvester ein großer Spaß, andere hingegen haben viel zu tun. Wie bereiten sich Polizei, Feuerwehr und Kliniken in Witten vor?
Nach über zwei Corona-Jahren kann Silvester diesmal wieder ohne Einschränkungen gefeiert werden. Die Wittener haben sich bereits fleißig mit Feuerwerk eingedeckt. Was für die einen ein großer Spaß ist, bedeutet für andere allerdings erhöhte Alarmbereitschaft. Feuerwehr, Krankenhäuser und Polizei sind dementsprechend vorbereitet.
„Uns erwartet mit Sicherheit die heißeste Nacht des Jahres“, sagt Feuerwehrsprecher Uli Gehrke. Zum ersten Mal nach der Pandemiepause könne wieder ausgiebig gefeiert werden. „Wir haben deshalb auch wieder unsere Tipps veröffentlicht, worauf man achten sollte.“
Feuerwehr Witten gibt Tipps
So weist die Feuerwehr unter anderem darauf hin, dass man die Finger von illegaler Böller-Ware lassen sollte. Zudem sollten Feuerwerkskörper nur auf dem Boden und nicht aus der Hand angezündet, Raketen nur aus leeren Flaschen in den Himmel geschossen werden. „Wir wollen die Leute noch einmal sensibilisieren, damit alle gut ins neue Jahr kommen“, sagt Gehrke.
Die Feuerwehr selbst wird in der Silvesternacht in Vollbesetzung auf der Wache sein. 17 Mann werden parat stehen. „Erfahrungsgemäß geht es gegen kurz nach Mitternacht los. Meistens sind wir dann bis vier oder fünf Uhr morgens unterwegs“, so der Feuerwehrsprecher. Am meisten würden Container- oder Gebüschbrände gemeldet werden. Auch einige Einheiten der Freiwilligen Feuerwehren sind in Bereitschaft. „Sie feiern oft auf den Wachen zusammen, natürlich ohne Alkohol, und können uns dann unterstützen, wenn Bedarf besteht.“
Auch die Krankenhäuser bereiten sich auf die Silvesternacht vor. „Wir rechnen in diesem Jahr durchaus mit etwas mehr Verletzten durch die Freigabe der Silvester-Feuerwerkskörper, kennen dies aber schon aus den Jahren „vor Corona““, sagt Dr. Mario Iasevoli, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin des Evangelischen Krankenhauses (EvK).
Eine spezielle Vorbereitung gebe es aber nicht, das Personal werde nicht extra aufgestockt. Iasevoli: „Da das Evangelische Krankenhaus Witten als lokales Traumazentrum zertifiziert ist, bestehen generell bestimmte Versorgungsanforderungen.“ So seien die Beschäftigten auf die Versorgung von Unfallopfern spezialisiert, auch entsprechende Fachärzte könnten kurzfristig angefordert werden. Neben Patienten mit Brandverletzungen kämen an Silvester aber auch viele Menschen mit einer Alkoholvergiftung in die Notaufnahme.
Kein zusätzliches Personal in Krankenhäusern
Auch beim Marien-Hospital wird kein zusätzliches Personal in den Dienst geschickt. „In den Notfallambulanzen der St.-Elisabeth-Gruppe basiert die Personalplanung der Silvesternacht auf den Erfahrungen der vergangenen Jahre. Der Betrieb wird wie gewohnt organisiert“, sagt Sabine Edlinger, Geschäftsführerin der Klinik-Gruppe. In der Regel verzeichne man zum Jahreswechsel einen leichten Anstieg der Patientenanzahl in der Notaufnahme.
Die Polizei wird in Witten ebenfalls unterwegs sein. „Es gibt keinen speziellen Schwerpunkt, wo wir vor Ort sind“, sagt Sprecher Marco Bischoff. Wie viel Personal auf den Straßen ist, wird aus taktischen Gründen allerdings nicht gesagt. „Man kann sich aber sicher sein, dass wir alles tun werden, damit die Sicherheit auch an Silvester gewährleistet ist“, so der Hauptkommissar.
Auch die Stadt wird Streife gehen. Das Ordnungsamt rechne damit, dass „verhältnismäßig viele Bürger Feuerwerke kaufen und abfeuern“, kündigte Stadtsprecher Jörg Schäfer bereits im vergangenen Monat an. Wie jedes Jahr werde der kommunale Ordnungsdienst im gesamten Stadtgebiet Kontrollen durchführen. Neben dem Spaß steht an Silvester eben auch die Sicherheit ganz oben.