Witten. Dieses Buch ist ganz neu auf dem Markt: Zwei Wittener haben Ausflugstipps im Revier zusammengestellt. Ein schönes Geschenk – auch für Ruhris.

Noch immer auf der Suche nach einem Last-Minute-Geschenk aus der Heimat? Mit diesem müsste es bis Heiligabend klappen: Die beiden jungen Wittener Philip Raillon und Gina Quattroventi haben ein Buch übers Ruhrgebiet geschrieben, das sicher noch nicht in vielen Regalen steht. Denn es ist gerade erst erschienen.

Das Büchlein mit dem Titel „Ruhrgebiet“ gehört zur Reihe „Heimatmomente“ von „360° medien“. Nach den Fernreisen hat sich der Verlag damit in der Corona-Zeit auf die Ziele in Deutschland besonnen. Für die Ruhrgebiets-Ausgabe wurden Anfang 2020 die Wittener als Autoren angefragt. Schließlich hat Raillon bereits zwei Bücher, ein Reisekochbuch und eines über Neuseeland“ in dem Mettmanner Verlag veröffentlicht.

Autoren kennen sich in Witten und im Revier aus

Der 28-Jährige und seine Freundin, ebenfalls 28, sagten gerne zu. Das wäre ein gutes Lockdown-Projekt, dachten sie. Der Bommeraner und die gebürtige Gelsenkirchenerin kennen sich im Revier bestens aus. „Aber dann mussten wir feststellen: Wir kennen zwar einiges hier. Aber das Ruhrgebiet ist doch deutlich größer als gedacht“, sagen die jungen Autoren. „Und wir haben eine Menge Neues kennengelernt.“

Das Buch ist Mitte Dezember 2022 erschienen.
Das Buch ist Mitte Dezember 2022 erschienen. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Das Buch stellt „50 Mikroabenteuer zum Entdecken und Genießen“ vor, wie der Klappentext verrät. Aufgeteilt nach Regionen, Zielen und Ausflugstipps für die ganze Familie, gibt es jede Menge Infos zu Wanderungen, Fahrradtouren und Stadtführungen. Auch die Kultur kommt mit Museen und Theatern nicht zu kurz.

„Wir wollten für jede Zielgruppe etwas dabeihaben“, so die Psychologin Gina Quattroventi. Vom Lichtkunstzentrum in Unna bis zur Mühlenbesichtigung in Xanten ist einiges dabei, das selbst Revier-Kenner vielleicht noch nicht so auf der Agenda hatten. Auch Witten ist natürlich vertreten. Mit dem Ruhrtal und dem Hohenstein warten für Einheimische dabei allerdings keine Überraschungen.

Zusätzlich zu den anschaulich beschriebenen 50 Einzel-Tipps sind vorab die wichtigsten geschichtlichen Daten und die Top-10-Sehenswürdigkeiten im Ruhrgebiet aufgelistet – allen voran natürlich das Weltkulturerbe Zeche Zollverein. Dann folgen Themen, die sich durchs gesamte Revier ziehen: Fußball und Currywurst, Kräuter- und Kanutouren und auch der Extraschicht wird ein Kapitel gewidmet.

Recherche war aufwändiger als gedacht

Zu jedem Tipp im Buch gibt es nicht nur die Adresse und den Link zur Website, sondern auch nützliche Hinweise. So wird in Witten unter anderem auf den Museumszug verwiesen, aufs Einkehren im Schleusenwärterhaus und die Fahrt mit der Ruhrtalfähre. Eine mühsame Fleißarbeit: „Die Recherche war viel aufwändiger als gedacht“, sagt der Journalist und Rechtsreferendar Raillon. Fast jedes Wochenende seien sie allein oder zu zweit unterwegs gewesen, um die Ausflüge, die sie empfehlen wollten, selbst auszuprobieren, und hätten anschließend die Informationen dazu zusammengetragen.

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Und welcher Ausflug hat ihnen am besten gefallen? „Die Kräutertour war ein besonders schönes Erlebnis“, sagt Gina. Spannend sei die gewesen, und man habe viel übers Ruhrgebiet gelernt. Philip hingegen schwärmt vom Hindutempel in Hamm und der Kluterthöhle. „Aber auch der Baldeneysteig war wirklich toll. Da hatte ich tatsächlich das Gefühl, mitten in der Natur und ganz weit weg von der Zivilisation zu sein.“ Bei der Halde Hoheward haben die beiden Autoren schließlich sogar Spuren hinterlassen: Sie haben einen sogenannten „Geocache“ versteckt, eine Art Logbuch, dessen Zielkoordinaten die Leser mit Hilfe des Reiseführers entschlüsseln können.

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Die beiden Wittener hoffen, dass sie in dem versteckten Schächtelchen bald viele Eintragungen von Lesern finden. „Und dass es uns mit dem Buch gelungen ist, das Lebensgefühl im Revier zu vermitteln“, sagt Raillon. Sie hätten bei der Recherche noch einmal ganz neu erlebt, wie schön und vielfältig die Metropole Ruhr sei. „Das wollten wir weitergeben.“

Philip Raillon, Gina Quattroventi: Heimatmomente Ruhrgebiet, 360 Grad medien, Mettmann, 267 Seiten, 16,95 Euro.