Witten. Noch laufen die Ermittlungen nach der Geldautomaten-Sprengung bei der Volksbank in Witten auf Hochtouren. Ein wichtiges Detail ist nun bekannt.
Die Geldautomatensprengung bei der Volksbank an der Hörder Straße in Witten-Stockum hallt auch drei Tage nach dem Vorfall noch nach. Die Polizei ermittelt weiter. Wann die Filiale wieder in Betrieb genommen werden kann, steht noch nicht fest.
Es war ein großer Schock für die Anwohnerinnen und Anwohner am frühen Freitagmorgen (23. September), als es plötzlich knallte. Schon wieder wurde ein Geldautomat gesprengt. Die drei Täter machten sich laut Augenzeugen in einem roten Alfa Romeo aus dem Staub. Mittlerweile ist laut Polizei klar, dass es sich bei dem Fahrzeug um einen SUV handelte. Man habe viele Zeugenhinweise erhalten. Von den Männern fehle aber weiter jede Spur. Auch, ob sie etwas erbeutet haben, sei nicht klar. „Es war Geld im Automaten, die Bank ist mit ihrer Bestandsaufnahme aber noch nicht durch“, sagt Polizeisprecher Jens Artschwager. Bis zum Ende der Woche hoffen die Beamten auf neue Erkenntnisse.
Polizei geht in Witten von professionellen Tätern aus
Die Polizei geht davon aus, dass eine organisierte Bande am Werk war. „Die Täter gehen in solchen Fällen zumeist professionell vor und machen das auch nicht zum ersten Mal“, so Artschwager. Auch in Stockum scheint das der Fall gewesen zu sein. Ein Anwohner beobachtete die Täter, die rund 20 Minuten am Tatort gewesen sein sollen. „Das kommt mir schon sehr lange vor“, sagt Artschwager. Das Auto habe dabei die ganze Zeit auf der Straße gestanden, die drei Männer sollen immer wieder rein und raus gegangen sein.
„Man muss sagen, dass diese Banden wirklich skrupellos vorgehen“, so der Polizeisprecher. Auch in Stockum hätten sie die Filiale ohne Rücksicht auf Verluste gesprengt und den Ort verwüstet hinterlassen. „Ihnen ist dabei auch egal, ob sie Existenzen zerstören oder ob Menschen in dem Haus wohnen, denen geschadet werden kann.“
Wie groß der Schaden in Stockum letztendlich ist, sei noch unklar. Auch strukturelle Gebäudeschäden seien bei solchen Vorfällen nicht ausgeschlossen. „Man muss erstmal sehen, was wirklich alles kaputt gegangen ist“, sagt Volksbanksprecher Holger Hippel. Zunächst müsse man sich mit der Versicherung auseinandersetzen und anschließend die Geräte neu bestellen. „Das kann dauern“, sagt Hippel. Habe man diese früher innerhalb von zwei oder drei Wochen erhalten, liege die Lieferzeit nunmehr bei mehreren Monaten. Wann die Filiale wiedereröffnen kann, stehe daher noch in den Sternen.
Sparkasse schließt nicht jede Filiale
Zuletzt hatte es in Witten im Januar geknallt. Damals war der Sparkassenstandort im Hammertal betroffen. Das Kreditinstitut hat damals reagiert, die Filiale geschlossen und zu einem reinen SB-Standort umgebaut. Personal ist nicht mehr vor Ort, zudem sind die Türen dort nachts geschlossen. Die Sparkassen-Hauptstelle an der Ruhrstraße schließt ebenfalls von 22 bis 5 Uhr, hier aber auch aus Vandalismusgründen. Alle anderen SB-Center sind 24 Stunden am Tag zugänglich.
„Wir wollen möglichst auch weiterhin unseren vielen Kunden die Services und Möglichkeiten unserer Selbstbedienungscenter rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung stellen“, so Sparkassensprecher Klaus-Peter Nehm. Es gebe bei den Kundinnen und Kunden die unterschiedlichsten Bedarfe, die man nicht einschränken möchte. „Dennoch tragen wir dem vakanten Risiko Rechnung und schließen einige Automatenstellen in der Zeit von 22 Uhr bis 5 Uhr“, sagt Nehm.