Witten. Seit dem Krieg leben in Witten immer mehr Ukrainerinnen und Ukrainer. Im Sprachcafé der Caritas können sie gemeinsam nicht nur Deutsch lernen.

Seit dem Ukraine-Krieg ist das Wittener Sprachcafé „International“ der Caritas an der Hauptstraße (Café Credo) ein beliebter Anlaufpunkt für Geflüchtete und Migranten. Dabei steht nicht nur die Sprache an sich im Mittelpunkt. Vielmehr soll im Café Credo auch das soziale Miteinander gestärkt werden. Nun dürfen sich die Verantwortlichen über eine kräftige Finanzspritze freuen. Der Arbeitgeberverband Ruhr/Westfalen unterstützt das Projekt mit 10.000 Euro.

Die Förderung sei ein schönes Zeichen der Wertschätzung, sagt Caritas-Vorstand Hartmut Claes. „Wir waren wirklich überrascht, wie schnell wir eine Antwort vom Arbeitgeberverband bekommen haben.“ Nur 24 Stunden nach der Anfrage von Miriam Venn, Fachbereichsleitung Migration, Integration und Ehrenamt, habe es eine Antwort gegeben.

Geflüchtete in Witten sollen Miteinander erleben

Aber was genau macht dieses Café eigentlich aus? „Wir wollen Sprache mit Leben füllen“, sagt Venn. Deshalb gibt es neben den klassischen Grundkursen auch Kurse, bei denen das Miteinander im Vordergrund steht. So soll mithilfe des Fördergelds bald auch gemeinsam Karaoke gesungen und gemalt werden. Diese Angebote richten sich insbesondere an die ukrainischen Geflüchteten. „Natürlich ist es am Anfang nicht leicht, sich zu verständigen. Allerdings gibt es ja noch andere Ausdrucksweisen, wie etwa das Malen. Das wollen wir fördern“, so Venn weiter.

Die Angebote richten sich aber nicht nur an Ukrainerinnen und Ukrainer. Jeder, der Deutsch lernen will, ist im Sprachcafé gerne gesehen. Diese Angebote werden sehr gut angenommen. „Einer unserer Deutschkurse ist jetzt erst gestartet und schon ausgebucht“, sagt Venn. Aufgrund der Kapazität sei man dafür extra ins Ardey-Hotel ausgewichen.

Mithilfe der Finanzspritze des Arbeitgeberverbands startet ab Montag nun ein zweiter Deutschkurs für Anfängerinnen und Anfänger. Sobald die Teilnehmenden dort die Grundlagen erlernt haben, können sie dann auch die weiteren Angebote im Sprachcafé wahrnehmen. Dann steht die alltägliche Kommunikation im Vordergrund.

Im Café Credo wird sich ausgetauscht

„Hier treffen verschiedene Kulturen aufeinander und es wird sich über alle möglichen Themen ausgetauscht“, erklärt Venn. Bei Kaffee und Kuchen könne dann ganz gemütlich zum Beispiel über das soziale System in Deutschland, über Adoptionen oder auch Freizeittätigkeiten wie Tanzen gesprochen werden – wie in einem echten Café eben. „Es ist wichtig, dass man das Erlernte auch in der Praxis anwendet. Den Rahmen bieten wir im Sprachcafé“, sagt die Bereichsleiterin. So knüpfen die Neu-Wittenerinnen und Wittener immer wieder neue Kontakte. Und so geht die Integration über den Kursraum hinaus.