Witten. In der Tiefgarage der City-Passage in Witten gibt es immer wieder Ärger mit Vandalismus. Nun fordert die SPD eine persönliche Überwachung.
Wie geht es weiter mit der Tiefgarage unter der City-Passage? Schon seit zwei Jahren soll es dort Probleme mit randalierenden jungen Leuten geben. Der Besitzer sieht die Stadt Witten in der Pflicht, diese allerdings sieht die Bringschuld beim Eigentümer. In der letzten Ratssitzung nahm nun die SPD noch einmal Stellung – und forderte die Anordnung einer persönlichen Überwachung.
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Das Verhalten des Investors über die letzten Jahre sei vom Gegenteil dessen geprägt gewesen, was er sage, so Ratsherr Holger Jüngst. Auch deshalb traue er dem Eigentümer nicht zu, die Immobilie – wie beim Kauf 2018 angekündigt – positiv zu entwickeln. Wenn er schon bei „alltäglichen Problemen wie der Überwachung der Tiefgarage so versagt, wie er es tut“.
SPD stellt Wirksamkeit der bisherigen Videoüberwachung in Frage
Eigentümer des Gebäudekomplexes ist die Squadron Real Estate GmbH unter Geschäftsführer Ben Dahlheim. Dieser hatte gegenüber unserer Redaktion die eigene Machtlosigkeit betont. Auch eine bereits installierte Videoüberwachung helfe nicht. Holger Jüngst zweifelt dies an, sieht Gründe für das Versagen darin, dass die Kameras aufzeichnen, aber nicht live überwachen würden.
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„Wir haben es hier mit einem Sonderbau zu tun“, erinnert Jüngst. Nämlich mit einer gewerblich betriebenen Großgarage. „Hier hat das Bauordnungsrecht sehr wohl Möglichkeiten vorgesehen, Betreiber und Eigentümer dazu zu bringen, die Sicherheitslage zu klären und dauerhaft zu überwachen.“ Schließlich bestehe Gefahr für Leib und Leben der Bewohner und Besucher.
Stadt soll persönliche Überwachung anordnen
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Da der Immobilienbesitzer umfangreiche Pläne zur Umgestaltung des gesamten Gebäudekomplexes in Aussicht gestellt hat, wiederholt Jüngst die Anregung der Sozialdemokraten, die Stadt möge im Rahmen notwendiger Genehmigungsverfahren die Problematik in der Tiefgarage aufgreifen. „Ich bitte sie, dazu überzugehen, die persönliche Überwachung anzuordnen“, forderte Jüngst. Sprich, einen Sicherheitsdienst einzusetzen. Alternativ wäre eine Videoüberwachung unter bestimmten Voraussetzungen möglich, etwa mit einer kurzen Eingriffszeit bei Vorkommnissen.
Man wolle die Anregungen aufnehmen und prüfen, was machbar sei, stellte Bürgermeister Lars König in Aussicht. In einer Antwort auf eine Anfrage der Sozialdemokraten zur Tiefgarage hatte die Stadt in einer ersten Reaktion noch abgewunken und darauf verwiesen, dass man bauordnungsrechtlich keine Handhabe habe.
Fitnesskette zieht ins Erdgeschoss
Die Squadron Real Estate GmbH hat die City-Passage im September 2018 von der Münchner Apollon erworben. Schon damals gab es in dem Komplex gegenüber der Stadtgalerie zahlreiche Leerstände. Geschäftsführer Ben Dahlheim wollte die Immobilie mit Einzelhandel und Gastronomie wiederbeleben. Einige Ladenlokale an der Ecke Berliner Straße/Bahnhofstraße sind derzeit vermietet – an die LBS, die Postbank, ein Sonnenstudio und einen Optiker. Kurze Zeit lockte auch ein „Royal Donuts“-Laden in die Passage, nach rund acht Monaten war aber Anfang 2022 bereits wieder Schluss. Die Fitnesskette Easyfitness baut derzeit den größten Teil des Erdgeschosses und ersten Stock um.