Witten. Auf das linke Zentrum „Trotz Allem“ in Witten ist eigenen Angaben zufolge ein Farbanschlag verübt worden. Wen die Betroffenen dahinter vermuten.
Mit roter Farbe sollen Unbekannte das Schaufenster des soziokulturellen linken Zentrums „Trotz Allem“ an der Wideystraße in der Wittener Innenstadt beschmiert haben. Die Betroffenen sprechen selbst von einem „vermutlich neonazistisch motivierten“ Anschlag. Es wurde Strafanzeige erstattet und es wird ermittelt – laut Polizei zunächst einmal wegen Sachbeschädigung.
Die Täter hätten den Schriftzug „Schit Antifa HAHA“ auf der Scheibe hinterlassen, großflächig eine Beleidigung auf die Eingangstür und eine „18“ auf die Hausfassade gekritzelt, heißt es in einer Mitteilung der linken Initiative. Gerade die Zahl ist für das Trotz Allem ein „klarer Hinweis“ auf die Täter.
Schmierereien in Witten schnell wieder entfernt
Die 18 gelte in Neonazikreisen als Code für den ersten und achten Buchstaben im Alphabet, und damit für AH, das Kürzel Adolf Hitler. Lange hätten sich die „rechten Graffiti“ aber nicht halten können. Aktivisten aus dem Umfeld des Zentrums sollen sie sie noch am selben Tag entfernt haben. Die Polizei sucht Zeugen. Die Tat hat sich vermutlich zwischen Freitagabend (25. März) und Samstag (26. März) ereignet. Die Polizei sucht Zeugen, Telefon 0234/909 83 05.
Die Initiative selbst will sich nach eigenen Angaben von der Attacke – der ersten seit vielen Jahren – nicht einschüchtern lassen. Vielmehr werde man den Blick weiter auf „rechte Umtriebe“ in Witten haben. Es soll im Moment zwar keine organisierte Neonazi-Szene vor Ort geben.
Wittener Linksaktivisten: Rechte wurde auch schon bei Montagsspaziergängen in Witten gesichtet
Nach Einschätzung der Linksaktivisten tauchen aber immer mal wieder Personen auf, auch bei Montagsspaziergängen. An der Beerdigung von SS Siggi in Dortmund hätten Wittener Neonazis noch im letzten Jahr als „Kameradschaft Witten“ teilgenommen.
Außerdem will das „Trotz Allem“ weiterhin Veranstaltungsformaten einen Raum geben, „in denen eine linke Perspektive auf die gesellschaftlichen Verhältnisse aufgezeigt wird“. Das Programm des „Trotz Allem“ findet man unter trotzallem.noblogs.org/termine