Witten. Getrennte Wege für Radfahrer und Fußgänger an der Ruhr in Witten – es wäre ein Segen. Hoffentlich spielt die Landesregierung mit.
Wer den Ruhrtalradweg aus beiden Perspektiven kennt, aus der Sicht der Radfahrer und Fußgänger, weiß, wie kritisch die Lage ist. Es wird höchste Zeit, dass beide Gruppen voneinander getrennt werden. Denn sie kommen sich immer wieder ins Gehege. Deshalb wäre an dieser Stelle jeder Fördereuro gut investiert.
Wir wollen den Tag aber nicht vor dem Abend loben, wenngleich die Chancen auf eine Mittelbewilligung durch die Landesregierung offenbar gut stehen. Das Ruhrtalradweg-Projekt genießt hohe Priorität, wie man hört, und schließlich wollen 2027 ja alle gut dastehen, wenn die IGA ruft, die Internationale Gartenausstellung.
Getrennte Wege hätte es an der Ruhr in Witten längst geben müssen
Eine Wegetrennung zumindest auf den besonders stark genutzten Abschnitten des Ruhrtalradwegs, wie sie jetzt vorgesehen ist, hätte eigentlich schon längst erfolgen müssen. Denn das Nachsehen haben seit Jahren die Spaziergänger.
Viele Radfahrer glauben offenbar, die Strecke gehöre ihnen. Das ist ein Irrtum. Das Ufer an der Ruhr war nie allein für die radelnde Gesellschaft bestimmt. Doch je beliebter der Ruhrtalradweg wurde, desto mehr scheint sich dieser Glaube durchgesetzt zu haben.
Gleich nach dem Kemnader See fangen die Missstände an
Überall besteht Handlungsbedarf, sobald man den Kemnader See in Richtung Witten verlässt. Was am See mit der Drei-Wege-Führung für Radfahrer, Fußgänger und Inliner geradezu vorbildlich vorgelebt wird, verliert schon am Golfplatz, Fahrtrichtung Picasso, Brennerei Sonnenschein, seine Gültigkeit. Erst marodes Pflaster, dann gleich der Engpass in Höhe der Lakebrücke und im Anschluss die Haarnadel-Kurven am Kanuverein – ein Wunder, dass dort nicht schon Schlimmeres passiert ist.
Hoffen wir, dass den großen Plänen nun bald Taten folgen.