Witten. Die Stadt Witten renoviert seit dem vergangenen Jahr ihre Obdachlosenunterkünfte am Mühlengraben. Es hatte auch Klagen von Bewohnern gegeben.

Die Stadt hat im vergangenen Jahr für 125.000 Euro Renovierungsarbeiten in einem der beiden Obdachlosenunterkünfte in der Straße Am Mühlengraben durchgeführt. In diesem Jahr werde die gleiche Summe für Arbeiten im dortigen zweiten Haus veranschlagt, sagte Klaus Böde, Leiter des städtischen Amtes für Gebäudemanagement, am Mittwochabend (23.2.) im Sozialausschuss.

Im letzten Jahr seien auch Wohnungen im Gebäudeteil Nr. 8 saniert worden. Unter anderem wurden die alten elektrischen Leitungen erneuert und in den Badezimmern gearbeitet, so Böde. Im Keller des Hauses sei eine Dusche eingebaut worden. „Zum Teil wurden auch Fußböden erneuert.“ In dem Haus hatte es vorher feuchte Böden gegeben. Die Ursache waren laut Stadt veraltete und undicht werdende Wandanschlüsse für Spülen und Waschbecken.

Gebäudemanagement der Stadt Witten ermittelt auch Kosten für neue Fenster

Die Stadt denkt auch über neue Fenster und einen Anstrich der beiden grauen Häuser am Mühlengraben nach.
Die Stadt denkt auch über neue Fenster und einen Anstrich der beiden grauen Häuser am Mühlengraben nach. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

In beiden Häusern am Mühlengraben können rund 40 Menschen untergebracht werden. Aufgrund der laufenden Arbeiten ist das Haus Nr. 10 derzeit nicht bewohnt. Klaus Böde betonte, es würden auch die Kosten für neue Fenster und einen Fassadenanstrich ermittelt, um diese dann für den nächsten städtischen Haushalt anmelden zu können.

Nach Auskunft der Stadt leben im Haus Nr. 8 derzeit zwischen 16 und 18 wohnungslose Männer. Die städtischen Unterkünfte am Mühlengraben stehen jedoch auch Frauen offen. 2019 hatten sich Bewohner gegenüber unserer Redaktion über Missstände in den Häusern beklagt. Die Wittener Piraten hatten damals den Vorschlag gemacht, Wohnungslose mit guten Resozialisierungsaussichten in sogenannten Trainingswohnungen unterzubringen. Obdachlose, für die dies nicht infrage komme, sollten besser betreut untergebracht werden.

In Hattingen gibt es für Wohnungslose Trainingswohnungen

Im Sozialausschuss wies Pirat Stefan Borggraefe am Mittwoch darauf hin, dass es in Hattingen mittlerweile fünf Trainingswohnungen für wohnungslose Menschen gibt. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe stelle Mittel für ambulant betreutes Wohnen zur Verfügung. Borggraefes Frage: Könnte dies auch ein Konzept für Witten sein? Sozialamtsleiter Michael Gonas sagte, man stehe im Kontakt mit der Stadt Hattingen. Das dortige Wohn-Projekt soll in Witten vorgestellt werden.