Witten. Der Traum von einer Lebens- und Arbeitsgemeinschaft in Haus Bommerholz in Witten ist geplatzt. Das Anwesen bleibt eine problematische Immobilie.

Haus Bommerholz ist das, was man eine schwierige Immobilie nennt. So wie es derzeit ausschaut, wird sie es wohl noch ein ganzes Weilchen bleiben.

Im November 2016 zogen dort die letzten Flüchtlinge aus, seitdem steht das 1954 erbaute Anwesen leer. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW hat sich in der Vergangenheit schon wiederholt bemüht, das idyllisch am Waldrand gelegene Gebäude zu veräußern. Vergeblich.

Um so attraktiver erschien aus Wittener Sicht der mögliche Verkauf an die Gemeinschaft aus Künstlern und Therapeuten um den Wittener Bildhauer Harald Kahl. Schade, dass daraus nun offenbar nichts wird. Leben und arbeiten in einem Gebäude mit Geschichte, ein zukunftsweisendes Konzept und sogar das Höchstgebot: Die Wittener schienen so nah dran zu sein.

Nun aber sagten sie selbst den Notartermin ab, weil es aus ihrer Sicht noch offene Fragen zum Gebäude gibt. Der BLB sieht die Verhandlung als gescheitert an. Schwer zu sagen, an wem es letztlich liegt, dass der Kauf nicht zustande kommt.

Haus Bommerholz in Witten kann nicht für alles genutzt werden

Klar ist: Das Land wird dieses Sorgenkind so schnell nicht los. Erschwerend kommt hinzu, dass nicht jede Nutzung möglich ist. Investorenträume vom reinen Wohnen etwa haben es laut Stadtbaurat „ganz, ganz schwer“, hierfür eine Genehmigung zu bekommen. Sollte der Zweite im Bieterverfahren abspringen, muss sich das Land womöglich erneut um einen Käufer bemühen.

In einem solchen Fall wäre es sicher sinnvoll, noch einmal auf die Gemeinschaft um Harald Kahl zuzugehen und mit dieser über den bisherigen Mailverkehr hinaus einmal das persönliche Gespräch zu suchen. Denn lange leerstehende Immobilien können bei sich einstellenden Schäden auch schnell zum Abrissobjekt werden.