Witten. Wer mehr Farbe in seine Wohnung bringen möchte, sollte dies vorher gut überlegen, rät Olaf Dittrich, Malermeister aus Witten.

Seit 20 Jahren ist Olaf Dittrich als Malermeister selbstständig. In dieser Zeit hat sich bei seiner Arbeit einiges verändert: Tapeten verschwinden von vielen Wänden, stattdessen bleibt glatter Putz. Der 47-Jährige achtet vor allem darauf, dass der Wandbelag zu den Räumen passt.

Wer das eigene Zuhause umgestalten möchte, hat in der Regel eine genaue Vorstellung von dem Endergebnis im Kopf. Doch bei der Auswahl gibt es einiges zu beachten. „Ich nehme mir immer viel Zeit, um die Menschen zu beraten und zu überprüfen, was sich in dem jeweiligen Objekt gut umsetzen lässt“, sagt Olaf Dittrich. Anstelle von gemusterten Tapeten, die früher im Trend lagen, entscheiden sich heute viele Menschen für helle, glatt verputzte Wände.

Wittener Malermeister: Nicht nur nach kleinen Farbkarten entscheiden

Gute Maler und Lackierer müssen nicht nur Farbexperten sein, sondern auch präzise arbeiten können.
Gute Maler und Lackierer müssen nicht nur Farbexperten sein, sondern auch präzise arbeiten können. © dpa | Bodo Schackow

Dunkle Farben gefallen zwar häufig auf den kleinen Farbkarten – ob sie sich als Anstrich für einen ganzen Raum eignen, sei jedoch eine andere Frage, so der Experte. Schließlich kann die Wandfarbe die Stimmung und die Helligkeit des Raumes stark beeinflussen. Er rät deshalb: In Ruhe darüber nachdenken, vielleicht erst einmal eine kleinere Probefläche streichen und unbedingt die restliche Einrichtung, wie zum Beispiel die Möbel, in das Farbkonzept miteinbeziehen.

Um farbigen Wänden eine Art Rahmen zu geben, lässt Olaf Dittrich gerne einen weißen Rand an der oberen Kante im Übergang zur Decke. Wer das selbst machen möchte, sollte auf das richtige Material zum Abkleben achten: Das Klebeband muss dünn sein, darf nicht zu stark kleben und muss sich zudem gut an den Untergrund anschmiegen, damit beim Streichen keine Farbe dahinter läuft, erklärt der 47-Jährige.

Mineralische Farben verbessern das Raumklima

Eine gute und häufig genutzte Möglichkeit sei es zudem, nur eine einzelne Wand des Raumes farbig zu streichen, um einen Akzent zu setzen. Oder man entscheidet sich für unterschiedliche Putzarten und Putztechniken, die besondere Muster an den Wänden erzeugen, zum Beispiel Kalkputz.

Für ein gutes Raumklima sorgen mineralische Farben. „Die nehmen Feuchtigkeit aus der Luft auf und geben sie langsam wieder ab. Außerdem verhindern sie, dass sich Schimmelpilze bilden“, sagt der Malermeister, der auch Schimmelsanierungen durchführt. Besonders geeignet seien die mineralischen Farben für Neubauten. Denn durch die dreifach verglasten Fenster und die bessere Abdichtung sei das Raumklima dort anders als in älteren Häusern, so Olaf Dittrich.

Die Raufasertapete bleibt der „Dauerbrenner“

Kostengünstig und unempfindlich: Der Dauerbrenner für schnellen und einfachen Wandbelag sei nach wie vor Raufasertapete, sagt der 47-Jährige. Vor allem in Mietwohnungen werde diese häufig verwendet. Aber auch Olaf Dittrich selbst hat sie in seinem Haus, wie er berichtet: „In den Zimmern von meinen Kindern ist Raufasertapete, weil sie gerne mal an den Wänden malen. Da lohnt sich keine teure Tapete.“

Weniger unempfindlich sind zum Beispiel dünne, glänzende Tapeten. Bei denen reiche oft schon ein kleiner Kleisterfleck, um sie zu ruinieren, sagt der Malermeister. Außerdem muss der Untergrund vollkommen gerade und glatt sein, damit sich die Tapete gut auftragen lässt. Ein guter Grund, um diese Arbeit an einen Experten abzugeben.