Witten. Unbekannte haben versucht, den Geldautomaten der Sparkassenfiliale im Hammertal in Witten zu sprengen. Doch die Täter scheiterten. Woran?
In Witten-Herbede haben Unbekannte versucht, in der Nacht von Sonntag auf Montag (17.1.) einen Geldautomaten zu sprengen. Die Täter flüchteten ohne Beute. Die Sparkassenfiliale im Hammertal wurde stark beschädigt und bleibt bis auf Weiteres geschlossen.
Großräumig ist das Gebäude an der Ecke Im Hammertal/Rehnocken am Montagvormittag mit Flatterband abgesperrt. Die gläserne Eingangstür zum Vorraum, in dem der Geldautomaten hing, ist zerborsten. Pappaufsteller sind umgefallen, Bilderrahmen von der Wand gerissen. Man ahnt die Wucht, die sich hier entladen hat.
Sprengung war nicht stark genug
Auch interessant
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei erfolgte die Sprengung gegen 2.10 Uhr. Der Automat fing Feuer, woraufhin das Brandmeldesystem anschlug und einen großen Einsatz auslöste – die Feuerwehr, der Sicherheitsdienst der Sparkasse und die Polizei machten sich auf den Weg an den Wittener Stadtrand. Die Feuerwehr löschte den Brand. Die Kriminellen waren zu diesem Zeitpunkt nicht mehr vor Ort – und zwar ohne Beute. „Offenbar war die Sprengung nicht stark genug, um den Automaten aufzubrechen“, so Polizeisprecher Jens Artschwager.
Auch interessant
Ähnliches berichten auch die Hammertaler. „Ich bin erst von der Feuerwehr wach geworden“, sagt eine Erzieherin, die mit einer Schar Kita-Kinder gucken gekommen ist. Die Kleinen bestaunen mit großen Augen den Tatort. Der Pförtner, der wenige Meter weiter den Eingang der Firma Paul Pleiger bewacht, berichtet, der Knall sei in etwa so laut gewesen als sei eine Tür zugeschlagen.
Mehrere Automatensprengungen im Ruhrgebiet
Auch interessant
Das geklinkerte Gebäude Im Hammertal 73 gehört – wie vieles in der Gegend – der Pleiger Wohnen GmbH. Ihr Geschäftsführer Frank Michel kann aufatmen: Das Gebäude hat keine gravierenden Schäden davongetragen. In den beiden Arztpraxen über der Bankfiliale läuft der Betrieb, als sei nichts gewesen. Bis die baulichen Schäden im Vorraum der Sparkasse behoben sind, bleibt die Filiale aber geschlossen, so das Geldinstitut.
In diesem Winter haben sich Geldautomatensprengungen im Ruhrgebiet gehäuft. Die Wittener Banken hatten darauf reagiert: So hatte die Sparkasse im Oktober all ihre SB-Center nachts geschlossen. Auch die Commerzbank an der Ruhrstraße lässt ihre Türen zum Vorraum mit den Geldautomaten nachts zu. Die Volksbank Bochum/Witten sei gerade dabei, neue Türen in den SB-Centern in den Filialen Annen und Stockum zu installieren. Von 23 bis 6 Uhr lassen sie sich dann nicht mehr öffnen. Das Ziel ist stets dasselbe: „Die Bewohnerinnen und Bewohner in den jeweiligen Häusern sollen keine Sorge haben müssen, dass jemand nachts versucht, die Automaten zu sprengen“, so Volksbank-Sprecher Thomas Schröter.
Kriminalpolizei ermittelt und nimmt Hinweise entgegen
Hammertaler in Herbede betreut
Um die Sicherheit von Kunden und Mitarbeitern zu gewährleisten, bleibt die Sparkassenfiliale Hammertal – wie auch das dortige SB-Center – zunächst bis auf Weiteres geschlossen, so die Sparkasse.Hammertaler Sparkassenkunden werden nun in der Filiale in Herbede, Meesmannstraße 47, betreut. Dort ist auch Rolf Heinz, Leiter der von der Sprengung betroffenen Geschäftsstelle Hammertal, anzutreffen. Die Servicezeiten: Mo. bis Fr. von 9-12 Uhr und 14-16 Uhr, Beratungszeiten: Mo. bis Fr. von 9-18 Uhr.
Die meisten Selbstbedienungscenter der Sparkasse waren Anfang des Jahres wieder rund um die Uhr zugänglich. Teilweise sind diese auch in Wohnhäusern untergebracht, etwa in Annen oder Bommern. Nachts geschlossen ist seit Kurzem allerdings die Hauptstelle an der Ruhrstraße von 22 bis 6 Uhr, so Sprecher Peter Nehm. Allerdings nicht aus Angst vor Automatensprengungen, sondern weil sich Vandalismus-Fälle gehäuft hatten.
Das Bochumer Kriminalkommissariat hat im Falle Hammertal die Ermittlungen aufgenommen und bittet unter den Rufnummern 0234 909-4135 oder 0234 909-4441 um Zeugenhinweise.