Witten. Kultur in Coronazeiten zu planen, ist eine schwierige Aufgabe. Die Theatergemeinde Volksbühne Witten will ihren Kartenverkauf ankurbeln.

Auch in Coronazeiten bietet die Theatergemeinde „Volksbühne Witten“ ein attraktives Programm an. Am Montagabend (10.1.) präsentiert sie das weibliche Streichquartett „La Finesse“ im Saalbau, wo die 2G-Regel gilt. Dennoch verliert der Verein in der Pandemie viele Mitglieder. Volksbühne-Geschäftsführerin Heike Kattwinkel will gegensteuern.

Schon im Dezember 2020 schlug die Theatergemeinde aufgrund vieler Kündigungen – und damit dem Wegfall von Beiträgen – Alarm. Vor Corona hatte der Kulturverein, der 1953 gegründet wurde, knapp 1000 Mitglieder. Heute seien es noch rund 800 und man fürchte, weitere Mitglieder, auch altersbedingt, zu verlieren, sagt Kattwinkel. Zum Mitgliederschwund kommt eine Kürzung der finanziellen Unterstützung durch das Wittener Kulturforum. Erhielt der Kulturverein früher 110.000 Euro jährlich von dieser Seite, kamen vom Kulturforum im vergangenen Jahr nur noch 55.000 Euro. Für 2022 rechnet Heike Kattwinkel mit der gleichen Summe, fest stehe dies aber noch nicht.

Volksbühne Witten will nicht an der Qualität sparen

Die Geschäftsführerin will künftig mehr auf den Kartenverkauf setzen und damit Menschen ansprechen, „die sich für kein Abo interessieren, aber einzelne Veranstaltungen sehen möchten“. Allerdings hätten viele angesichts der derzeitigen Coronalage Angst, Kulturangebote wahrzunehmen. „Wir sind in den Planungen für die neue Spielsaison 2022/23, die im Oktober beginnt.“ Man überlege, das Programm zu reduzieren, „weil wir nicht an der Qualität sparen wollen“.

Bei den Planungen der neuen Saison greife man auf renommierte Veranstalter zurück, mit denen die Volksbühne immer zusammenarbeite. „Wir wollen aber auch kleine Anbieter ausprobieren, auch weil sie günstiger sind.“ Was Kattwinkel freut: In der laufenden Saison 2021/22, die Ende April endet, konnten bislang alle angekündigten Kulturtermine stattfinden. Am 23. März zeigt die Volksbühne im Saalbau die Show „Leo“, die bereits am Broadway ausgezeichnet wurde. Tobias Wegner erzählt die Geschichte einer Figur in einem Raum, in dem die Gesetze der Schwerkraft nicht zu gelten scheinen - perfekte Illusionen.