Witten. Vor Jahrzehnten ging es in Witten hoch her: Mit Friedensdemos, Hausbesetzungen und Musikfestivals. Wir erinnern daran mit historischen Fotos.

Noch einmal erinnert die Redaktion an den unvergessenen Pressefotografen Davide Bentivoglio, der am 21. Oktober letzten Jahres im Alter von 82 Jahren verstorben ist. Der damalige Fotoreporter der Ruhrnachrichten war nicht nur bei offiziellen Presseterminen präsent, er lichtete auch geschickt das Drumherum und das Atmosphärische mit ab, ohne hektisch ein Ratsch-und-Klick-Foto zu machen.

Wir zeigen hier einige bisher unveröffentlichte Fotos aus zwölf turbulenten Jahren in Witten – die allesamt friedliches bürgerschaftliches Engagement zeigen.

Hippies in Woodstock, Rock am Ring oder an der Burg Herzberg? Fehlanzeige: Junge Leute lauschten Anfang der 70er Jahre friedlich auf der großen Wiese vor dem Bergerdenkmal den Stromgitarren und deren endlosen Improvisationen. Die Wittener Band „Franz K“ hatte die kostenlosen Konzerte organisiert.
Hippies in Woodstock, Rock am Ring oder an der Burg Herzberg? Fehlanzeige: Junge Leute lauschten Anfang der 70er Jahre friedlich auf der großen Wiese vor dem Bergerdenkmal den Stromgitarren und deren endlosen Improvisationen. Die Wittener Band „Franz K“ hatte die kostenlosen Konzerte organisiert. © Davide Bentivoglio
Ende der 70er Jahre fanden an selber Stelle dann die legendären Folk-festivals statt, die Freunde der akustischen Musik in Scharen nach Witten lockten. Die umliegenden Wiesen und Parkplätze waren damals heillos über¬füllt. Hier 1977 das Wittener Trio „Mixed Pickles“ mit Hannes Hel-ler, Ute Kolsch und Wolfgang Lethaus (v.l.).
Ende der 70er Jahre fanden an selber Stelle dann die legendären Folk-festivals statt, die Freunde der akustischen Musik in Scharen nach Witten lockten. Die umliegenden Wiesen und Parkplätze waren damals heillos über¬füllt. Hier 1977 das Wittener Trio „Mixed Pickles“ mit Hannes Hel-ler, Ute Kolsch und Wolfgang Lethaus (v.l.). © Davide Bentivoglio

Hausbesetzer in der Bahnhofstraße

Nach Berliner Vorbild wurden auch in Witten leerstehende Häuser besetzt und instandgesetzt. Neben Häusern an der Wideystraße, Körnerstraße und Wittener Straße war 1981 das bekannteste Haus die Bahnhofstraße 54, wo auch Dichterlesungen und Kunstausstellungen stattfanden. Hinweis: Rechts im Eingang von der „Holzwolle“ steht Hildegard Doebner vom Folkclub.
Nach Berliner Vorbild wurden auch in Witten leerstehende Häuser besetzt und instandgesetzt. Neben Häusern an der Wideystraße, Körnerstraße und Wittener Straße war 1981 das bekannteste Haus die Bahnhofstraße 54, wo auch Dichterlesungen und Kunstausstellungen stattfanden. Hinweis: Rechts im Eingang von der „Holzwolle“ steht Hildegard Doebner vom Folkclub. © Davide Bentivoglio

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Proteste gegen Fahrpreiserhöhungen der Bogestra

Im April 1971 erschütterte die „Rote-Punkt-Aktion“ die Wittener Innenstadt: Demonstranten aus Witten, Bochum und Dortmund protestierten gegen die Fahrpreiserhöhungen der Bogestra und blockierten die Straßenbahnen und Busse. Die Polizei griff erst nach einer Wartezeit hart ein. Hinweis: Oben am Rathausturm hängt eine große Blume von der Werbeaktion „Margeriten mitten in Witten“.
Im April 1971 erschütterte die „Rote-Punkt-Aktion“ die Wittener Innenstadt: Demonstranten aus Witten, Bochum und Dortmund protestierten gegen die Fahrpreiserhöhungen der Bogestra und blockierten die Straßenbahnen und Busse. Die Polizei griff erst nach einer Wartezeit hart ein. Hinweis: Oben am Rathausturm hängt eine große Blume von der Werbeaktion „Margeriten mitten in Witten“. © Davide Bentivoglio