Witten. Der Weihnachtsmarkt in Witten neigt sich dem Ende entgegen. Schlechtes Wetter und Corona waren keine guten Voraussetzungen. Wie lief es denn?

Nach fünf Wochen ist der Weihnachtsmarkt in Witten Geschichte. Einen Tag vor Heiligabend konnten sich die Besucherinnen und Besucher zwischen Glühwein und gebrannten Mandeln ein letztes Mal auf das Fest einstimmen. Wie lief der Budenzauber denn?

„Unser Erfolgserlebnis ist, dass wir bis zum Ende durchziehen konnten“, sagt Deborah Bonner-Grass von der Glühweinpyramide auf dem Berliner Platz. Es seien 25 bis 30 Prozent weniger Besucher als im Vor-Corona-Jahr 2019 gekommen, schätzt sie. In den letzten zwei Wochen sei es zwar etwas besser geworden. „So richtig angezogen ist es aber auch da nicht mehr“, sagt die 30-Jährige. Auch die Bändchen hätten hier und da für Verwirrung gesorgt. „Viele wussten nicht, wo sie sich die abholen sollten, und haben deshalb direkt am Stand ihren Impfnachweis vorgezeigt.“

Besucher der Glühwein-Scheune in Witten waren zurückhaltend

Ähnlich sieht es bei der Glühwein-Scheune auf dem Rathausplatz aus. „Die Menschen waren sehr zurückhaltend“, sagt Betreiberin Andrea Aufermann. Für sie liegt das vor allem an der Corona-Pandemie. Das schlechte Wetter lässt sie nicht als Ausrede gelten. „Man kann sich bei uns bei Regen ja auch reinsetzen.“ Dennoch ist auch sie froh, dass es bis zum Ende ging. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir hier am 23. Dezember noch stehen.“

Thomas Grass und seine Frau Deborah Bonner-Grass hätten sich vom Budenzauber in Witten mehr erhofft.
Thomas Grass und seine Frau Deborah Bonner-Grass hätten sich vom Budenzauber in Witten mehr erhofft. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Ein vernichtendes Fazit zieht Claudia Ebertwalbesloh an einem Verkaufsstand auf dem Rathausplatz. Sie bietet unter anderem Acryl- und Pailettenbilder von Fußballvereinen an. Im Ruhrgebiet doch eigentlich ein Verkaufsschlager, oder? „Ich habe dieses Jahr in drei Wochen so viel verkauft wie im letzten Jahr in drei Tagen“, so die 52-Jährige.

Die Standkosten von 476 Euro habe sie gerade so reinbekommen. Apropos. Mit ihrem Stand war sie gar nicht zufrieden. „Schon im letzten Jahr hat man mir eine kaputte Hütte hingestellt. Dieses Jahr war das wieder so.“ Sie habe vorab mit dem Stadtmarketing gesprochen. „Mir wurde gesagt, dass ich einen besseren Stand bekomme.“ Das sei aber nicht der Fall gewesen. Selbst das Licht habe sie selbst installieren müssen. „Ich weiß wirklich nicht, ob ich im nächsten Jahr wiederkomme.“

Wittener Bethaus ist zufrieden

Positiver sieht es Bethaus-Schmied Rainer Simmert aus dem Muttental. Er hatte gleich drei Stände auf dem Weihnachtsmarkt. „Vor allem seit dem verkaufsoffenen Sonntag lief es sehr gut.“ Zwar kann auch er keine schwarze Null schreiben, sagt aber: „Es ist einfach schön, dass wir dabei sein konnten.“ Insbesondere die kleinen Grubenlampen seien gut über den Ladentisch gegangen. Anders als Claudia Ebertwalbesloh will Simmert im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder dabei sein.