Witten. Bald hat Toco, der Junge aus der Konrad-Adenauer-Straße in Witten, einen Wald: Weitere acht Bäume sollen in Containern für ihn gepflanzt werden.
„Wenn viele Leute was machen, bewegt sich richtig was“, finden Edeltraut Priddat, Ratsmitglied bei den Grünen, und Alt-Bürgermeister Klaus Lohmann. Auch die beiden engagierten Wittener hat die Geschichte des 7-jährigen Toco Reimer angerührt, der sich einen Baum für die graue Konrad-Adenauer-Straße wünscht. Ein Wunsch mit gewaltiger Wirkung: Priddat und Lohmann bringen noch weitere acht Bäume in mobilen Containern auf den Weg.
Fassen wir zusammen, was alles nahe Tocos Haus grünen soll – nachdem die Stadt dem Jungen, der sein Anliegen mutig im Haupt- und Finanzausschuss vorgetragen hatte, eine Absage erteilt hatte. Die Firma SKT möchte für Toco einen Baum im Lutherpark - gleich um die Ecke - spenden. Die Anwohner werden selbst tätig und wollen im Frühjahr einen amerikanischen Amberbaum auf einem Privatgrundstück pflanzen. Auch die Klimaallianz hat sich gemeldet, Grüne und SPD fordern in einem Antrag an den Bürgermeister „mehr Grün für die Konrad-Adenauer-Straße und das Quartier Alte Feuerwache“.
400 Euro an Spenden für Baumkauf
Edeltraut Priddat und Klaus Lohmann schlagen nun vor, in der Konrad-Adenauer-Straße insgesamt acht Container aus Holz aufzustellen, die mit Laub- oder Obst-Bäumen bepflanzt werden und in denen dann auch noch etwas Platz für Kräuter bleibt. Die ein mal ein Meter messen Kuben sollen unmittelbar vor den Straßenlaternen bzw. den Straßenschildern aufgestellt werden, so dass sie keine Parkplätze wegnehmen.
Sogar die praktische Umsetzung hat das Duo geplant: Die Container können im Rahmen des BIWAQ-Projektes der Wabe gebaut, in der Straße aufgestellt und befüllt werden. „Für den Ankauf der Bäume haben wir bereits 400 Euro an Spenden eingenommen“, sagt Edeltraut Priddat. Die Bepflanzung mit Kräutern werde von der studentischen Initiative „Witten wurzelt“ übernommen. „Und von Anwohnern haben wir Zusagen für die Pflege der Hochbeete und für das Wässern im Sommer.“
Bereits in Planung mit dem Grünflächenamt
Auch weil für das Projekt keine Kosten für die Stadt entstehen, hätte die Wittener Verwaltungsspitze bereits eine Zusage erteilt, so Priddat. Man sei in Planung mit dem Grünflächenamt und hofft, im Januar loslegen zu können.
Sich einen Baum wünschen und zehn bekommen – für Toco hat sich die Ansprache vor den Wittener Politikern gelohnt. Edeltraut Priddat hofft, „dass das Beispiel Schule macht und noch ganz viele andere Initiativen nach sich zieht“.