Witten. Nach der Flut laufen die Wiederaufbauarbeiten der Muttenthalbahn immer noch. Für die Museumsloks gibt es jetzt aber eine erste Lösung.
Die Arbeitsgemeinschaft (Arge) Muttenthalbahn kann aufatmen. Nachdem der Lokschuppen des Gruben- und Feldbahnmuseums durch die Flut und einen Hangrutsch beschädigt wurde, standen die Lokomotiven monatelang ungeschützt auf dem Gelände der Zeche Theresia. Jetzt haben sie aber endlich wieder ein Dach über dem Kopf.
Ein Freund des Vorsitzenden der Arge, Hannsjörg Frank, hat zwei Überseecontainer zur Verfügung gestellt. Die sind am vergangenen Dienstag (2.11.) in Witten eingetroffen. Sie werden auf dem Gelände der ehemaligen Gießerei Ritz nun das neue Zuhause für neun der traditionellen Museumsloks. „Ich bin froh, dass die Loks jetzt nicht mehr Wind und Wetter ausgesetzt sind“, sagt Frank. Das Gute: Die Container sind bereits mit Schienen ausgestattet.
Jede Zugmaschine konnte aber nicht gerettet werden. Im Schuppen steht noch eine Dampflok mit einem Totalschaden von 70.000 bis 80.000 Euro. Dabei handele es sich aber nicht um Eigentum der Arge, sondern um eine Dauerleihgabe.
Container in Witten sind nicht für Besucher gedacht
Derzeit befreie man die Lokomotiven vom Schlamm. Zudem werden die Container mit spezieller Elektrik ausgestattet. Für Besucher sind die aber nicht zugänglich. „Das ist ein reiner Fundusbereich“, sagt der Arge-Chef.
Wann der Lokschuppen wieder in Betrieb genommen werden kann, steht noch in den Sternen. Derzeit stimme die Arge gemeinsam mit der Stadt ab, wer dafür zuständig ist – schließlich handelt es sich um ein städtisches Gebäude. „Wir wissen nicht genau, wer den Antrag für die finanzielle Unterstützung stellen muss“, sagt Frank. Hinzu komme, dass die Stadt aufgrund des Hacker-Angriffs derzeit nur sehr eingeschränkt arbeiten kann und Dinge wie Anträge nicht mal eben so zu erledigen sind. Erst wenn das alles abgeschlossen sei, könne man überlegen, wann und wie der Schuppen wieder neu aufgebaut werden kann.
Muttenthalbahn wird in diesem Jahr wohl nicht mehr rollen
Dass die Muttenthalbahn in diesem Jahr wieder über die Schienen rollt, davon geht Frank nicht aus. Auch die traditionellen Nikolausfahrten werden wohl wieder einmal ausfallen. „Das trifft uns schon sehr, schließlich sind wir nach der Flut und den Corona-Lockdown auf Einnahmen angewiesen.“ Dafür soll es aber eine Adventsaktion mit den Grubenwagen geben. Was genau geplant ist, wird noch nicht verraten. Der Vereinschef hofft, dass der Betrieb dann Ostern nächsten Jahres endlich wieder ganz normal anrollen kann. „Ich bin optimistisch, dass wir das schaffen.“