Witten. Ein Wittener, der seine kleine Tochter missbraucht haben soll, litt unter schweren Depressionen. Was die Gutachter über ihn vor Gericht sagten.

Der Missbrauchsprozess gegen einen 34-jährigen Mann aus Witten neigt sich dem Ende entgegen. Am Montag hörten die Bochumer Richter die Gutachter an. Eine Psychologin bestätigte, dass die Aussage der kleinen Tochter des Angeklagten, die Opfer sexueller Übergriffe geworden sei, glaubwürdig ist. Ein Psychiater stellte klar, dass der Mann für seine Taten voll schuldfähig sei.

Der Psychiater hält eine Therapie von mindestens zweijähriger Dauer für möglich. Angeklagt sind drei Taten, bei denen das Opfer zwischen fünf und sieben Jahre alt war. Durch ein Geständnis ersparte der Angeklagte seiner Tochter eine Aussage vor Gericht. Während der sexuellen Übergriffe war die Mutter nicht zuhause. Erst im Mai 2017 hatte sich das Mädchen ihr anvertraut. Daraufhin trennte sich die Frau von ihrem Lebensgefährten und erstattete Anzeige.

Wittener gab seine Arbeitsstelle auf und ging in eine Klinik

Der Mann gab seine Arbeitsstelle auf und ließ sich stationär in einer Klinik behandeln. Eine behandelnde Ärztin sagte am Montag vor Gericht, der Angeklagte habe unter einer schweren depressiven Episode gelitten. Auch 2018 wurde der Wittener wegen Depressionen und einer Borderline-Störung in Kliniken behandelt. In der Vergangenheit soll er zwei Selbstmordversuche unternommen haben. Die Verhandlung vor dem Landgericht Bochum wird am Freitag mit den Plädoyers von Staatsanwalt, Nebenklägerin und Verteidigung fortgesetzt. Anschließend wird voraussichtlich das Urteil verkündet.