Witten. Die Stadt Witten sucht weiter nach der Ursache, wie es zu dem Cyberangriff kommen konnte. Dabei setzt man nicht nur auf die eigene Expertise.
Auch einen Tag nach dem großen Hackerangriff auf die Stadtverwaltung wird im Rathaus weiter fieberhaft versucht, verlorene Daten wieder herzustellen. „Wir prüfen derzeit, inwieweit wir unsere Back-Ups mit den Daten der Bürgerinnen und Bürger wieder herstellen können“, sagt Andreas Hasenberg, Leiter der städtischen IT und Datenverarbeitung. Bei Back-Ups handelt es sich um Sicherungskopien der städtischen Daten.
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Wie die Hacker ins System eingedrungen sind, könne aber weiterhin nicht gesagt werden. „Wir wissen noch nicht wirklich viel“, so der IT-Fachmann. Hasenberg verweist noch einmal darauf, dass es sich bei den Angreifern auf die Computersysteme wohl um eine relativ neue Truppe handele. Um herauszufinden, wo die Attacke herkam, seien nun externe Experten hinzugezogen worden. „Uns ist es selbst gar nicht möglich, das alles zu durchdringen.“
Stadt Witten arbeitet mit mehreren IT-Produkten
Aber wie kann man so einem Angriff überhaupt vorbeugen? „Wir arbeiten mit mehreren Systemen“, sagt der 63-Jährige. Welche das sind, würde man aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich kommunizieren. Bekannt ist, dass es sich nicht nur um eine einzige Firewall handelt, also ein Sicherungssystem, das ein Rechnernetz vor unerwünschten Netzwerkzugriffen schützt. „Die Produkte sind unterschiedlich zusammengesetzt“, sagt Hasenberg.
Nun komme es unter anderem darauf an, die verloren gegangenen beziehungsweise verschlüsselten Daten wiederzufinden. Das versuche man derzeit. Bei so einem Angriff stehe aber immer die Möglichkeit im Raum, dass Daten „entführt“ worden sind. Noch sei es aber zu früh, etwas Genaues dazu zu sagen.
Piraten in Witten fordern ehrliche Analyse der Verwaltung
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Mittlerweile ist das Thema auch in der Politik angekommen. Die Piratenfraktion zeigt sich wenig überrascht über den Angriff auf die IT-Systeme. Noch vor wenigen Tagen hatte man gemeinsam mit der CDU beim Bürgermeister angefragt, wie sich die Stadt vor solchen Attacken schützt.
„Es ist nun wichtig, dass die Stadt die Bevölkerung transparent über den Angriff und seine Folgen informiert“, sagt Piraten-Chef Stefan Borggraefe. Da bei der Stadt enorme Mengen personenbezogener Daten liegen, gehe es nicht nur um die Frage, wann kommunale Dienstleistungen wieder zur Verfügung stehen. Der Angriff müsse auch ehrlich analysiert werden und anschließend darüber diskutiert werden „ob eine weitere Aufstockung von Personal und anderen Ressourcen für mehr städtische IT-Sicherheit sinnvoll ist“, so Borggraefe, der selbst IT-Experte ist.