Witten. Wurden Kunden eines Vodafone-Shops in Witten Verträge untergeschoben, um Provisionen zu kassieren? Das Unternehmen hat dem Betreiber gekündigt.

In Witten gab es zeitweilig es zwei Vodafone-Läden – inzwischen keinen mehr. Das Ladenlokal in der Bahnhofstraße 27, neben „City Juwelier“ und Café Extrablatt, ist verwaist – dort steht ein Betreiberwechsel an. Auch einen weiteren Shop, der sich an der Bahnhofstraße 17 befand, ist geschlossen. Der Grund: Er gehörte einem der sechs Betreiber, denen Vodafone nach Unregelmäßigkeiten gekündigt hat. Sie waren wegen „untergeschobener Verträge“ in die Kritik geraten.

Die „Unregelmäßigkeiten“ waren nach einer Auswertung des Verbraucherzentrale Bundesverband im Mai aufgefallen. Die mit Abstand meisten Beschwerden im Mobilfunkbereich kommen demnach von Vodafone-Kunden. Einer der häufigsten Gründe seien „untergeschobene Verträge im stationären Handel“. Dabei geht es um zusätzliche Mobilfunk-Verträge, die Kundinnen und Kunden unterschrieben haben, obwohl sie diese gar nicht benötigen oder nutzen. Betreiber sollen aber auch von Vodafone subventionierte Smartphones illegal an Dritte verkauft haben. Offenbar fiel die Partner-Agentur in Witten dabei besonders auf.

Unberechtigte Provisionen kassiert

Unternehmenssprecher Volker Petendorf erklärt: „Ein Vertriebspartner, der bei uns einen nicht gewünschten Kundenvertrag einreicht, will meist unberechtigte Provisionen von Vodafone kassieren und eventuell zudem in den unberechtigten Besitz eines teuren Smartphones kommen. In diesen Fällen werden Kunde als auch Vodafone Opfer einer betrügerischen Handlung, der wir mit aller Härte begegnen.“

Nachdem bei der Wittener Partneragentur die Verstöße gegen Vertragsbedingungen entdeckt wurden, sei dem Betreiber gekündigt worden. Mit den „von uns identifizierten, betroffenen Kunden“ in Witten habe Vodafone die Unstimmigkeiten in den Verträgen bereits im direkten Dialog geklärt. Petendorf: „Mit jedem Kunden soll nur dann ein Vertrag abgeschlossen werden, wenn er dieses Produkt bewusst haben und nutzen möchte.“