Witten. In der Stadtgalerie in Witten tut sich was. Im Ladenlokal neben der Post hat die Ausstellung „Cubes“ eröffnet – die sich an junge Leute richtet.
Die Leere füllen und sich dabei kreativ austoben – darum geht es bei dem Projekt „Cubes“ von der Wittener Projektfabrik. Junge Künstler und Künstlerinnen erarbeiten aktuell in einem leerstehenden Ladenlokal in der Stadtgalerie Kunstwerke. Bei der großen „Showtime“ am 24. September erwartet die Besucher ein buntes kulturelles Programm.
„Cubes“, zu Deutsch „Würfel“, bilden den Rahmen für das Kunstprojekt. In den großen Rechtecken aus Holzbalken können die Künstlerinnen und Künstler ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Insgesamt acht dieser „Cubes“ wurden für das Projekt gebaut. Sie bieten Platz für Installationen mit Gemälden, Fotografien und Skulpturen, aber auch zum Vortragen von Gedichten oder zum Tanzen.
Das Atelier steht interessierten Besuchern offen
Die leeren Rechtecke, die mit Kunst befüllt werden, schlagen eine Brücke zum Leerstand in der Stadtgalerie. Das verwaiste Ladenlokal neben der Postfiliale im Erdgeschoss dient in dem Projekt sowohl als Atelier für die Produktion als auch als Ausstellungsfläche. Dabei bleibt die Fläche offen für interessierte Besucher – das war besonders Centermanagerin Babett Arnold wichtig.
„Für mich ist das Projekt eine Chance, als Künstlerin zu wachsen“, sagt Julia Alexandi. Unter ihrem Künstlernamen „Hubert“ macht die 24-Jährige bisher vor allem Kunst aus ihrem Zimmer heraus und teilt sie auf Instagram. „Cubes“ ermögliche es ihr jetzt, ein größeres Werk zu erschaffen. Von ihrem Rechteck hängen auf Papier gezeichnete Arme und Beine herunter, an einer Seite steht eine Schaufensterpuppe. Ihr Thema: Verschiedene Körperformen und die gesellschaftlichen Erwartungen und Reaktionen, die damit zusammenhängen.
Projekt richtet sich speziell an junge Erwachsene
Projektleiterin Dorit Remmert von der Wittener Projektfabrik möchte ein neues Angebot vor allem für junge Erwachsene schaffen: „Für die Altersgruppe 18 bis 27 Jahre wird kulturell kaum etwas angeboten, ab 18 ist bei den meisten Sachen Schluss. Dieses Loch wollten wir füllen.“ Möglich ist das, weil das Projekt durch das Bundesprogramm „Neustart Kultur“ und durch Mittel aus dem Programm „Demokratie leben!“ gefördert wird.
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Anmeldungen sind verpflichtend
Eine Präsentation der Ausstellung bieten die Künstler am Wochenende vom 24. bis 26. September an – am Freitag und Samstag jeweils um 19.30 Uhr und um 21 Uhr, am Sonntag um 16.30 Uhr, 18 Uhr und 19.30 Uhr.Der Eintritt ist frei. Vorherige Anmeldungen sind erforderlich, da nur jeweils 20 Personen zugleich in die Ausstellung dürfen. Reservierungen sind über das Ticketing-Portal Eventbrite oder im Büro der Projektfabrik unter 02302 914550 oder unter buero@projektfabrik.org möglich.
Mehr als zwölf junge Erwachsene machen mit – darunter sind auch einige ausgebildete Künstler. Ein Ziel sei es gewesen, junge Menschen miteinander zu vernetzen, sagt Beáta Nagy, künstlerische Leiterin des Projekts. Das ist bereits gelungen: Schon jetzt planen die jungen Künstler und Künstlerinnen neue gemeinsame Projekte, erzählt der Galerist und Künstler Dominik Julian Netz. Der 27-Jährige schreibt selbst Gedichte und entwirft Kunstobjekte. In seinem „Cube“ beschäftigt er sich auf selbstironische Art und Weise mit dem Kunstmarkt und dem Kapitalismus in der Kunst.
Sieben kostenlose Vorführungen am „Showtime“-Wochenende
Bis zum Ausstellungswochenende vom 24. bis zum 26. September ist noch einiges zu tun. Die jungen Künstlerinnen und Künstler verbringen aktuell ihre Nachmittage und Abende damit, ihre Rechtecke nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Am „Showtime“-Wochenende bieten sie dann sieben kostenlose Vorführungen für Besuchergruppen an.