Witten/Bochum/Hattingen. Das Corona-Format des Zeltfestivals Ruhr kommt gut an: Trotz Gewitter und Regen brachte Komiker Paul Panzer die Strandkörbe zum Wackeln.

„Ich habe meine eigenen Soundeffekte dabei“, scherzt Paul Panzer am Sonntagabend, den Blick nach oben in Richtung des Donnergrollens gerichtet. Kurz nach Beginn seines Auftritts bei der Strandkorb-Edition des Zeltfestivals zieht ein Gewitter auf. Für gute Stimmung sorgt der Comedian mit seinem Programm „Midlife-Crisis“ beim Publikum aber trotzdem.

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Mit der „Midlife-Crisis“, seiner „Lebensmittekrise“, kennt Paul Panzer sich aus. Mit fast 50 Jahren war er schon mit einigen der kleinen und großen Probleme dieses Lebensabschnitts konfrontiert. Besonders authentisch und zugleich besonders komisch erzählt er von seinen gescheiterten Versuchen, neue Sportarten auszuprobieren, von Problemen mit seiner Ehefrau im Schlafzimmer und von dem zunehmenden „körperlichen Verfall“ im Alter.

Viele Besucher sind im gleichen Alter wie der Komiker

Erzählt von seiner „Midlife-Crisis“: Paul Panzer bei der Strandkorb-Edition des Zeltfestivals in Witten/Bochum.
Erzählt von seiner „Midlife-Crisis“: Paul Panzer bei der Strandkorb-Edition des Zeltfestivals in Witten/Bochum. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Sein Geheimrezept: Er nimmt sich selbst nicht zu ernst – ob beim Spiel mit den verschiedenen Kameras auf der Bühne, beim Verscheuchen einer Motte, die ihm während des Auftritts ins Gesicht fliegt oder bei den Erzählungen von der Zeit, in der er seinem Sohn peinlich wurde.

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Beim Publikum in den Strandkörben sorgt Paul Panzer damit für lautes Gelächter. Viele der Besucher sind in seinem Alter. „Der ist einfach gut“, sagt Ute Reifenschneider (60) aus Wetter. Sie und ihr Mann Jörg (60) haben den Komiker vor Jahren schon einmal live auf der Bühne gesehen. Auf den Regen während der Show sind die beiden vorbereitet – dank großer Regenponchos bleiben sie trocken.

Strandkörbe geben Sicherheit in der Corona-Pandemie

Gute Stimmung herrschte trotz Gewitter in den Strandkörben beim Zeltfestival am Kemnader See.
Gute Stimmung herrschte trotz Gewitter in den Strandkörben beim Zeltfestival am Kemnader See. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Nasse Füße gibt es dagegen bei Sonja (34) und Tobias (30) aus Waltrop. Kuschelig wird es im Strandkorb dank Wolldecke und dem klappbaren Verdeck trotzdem. Die Idee, das Publikum in Strandkörbe zu setzen, findet Sonja super: „So haben wir viel Abstand zu anderen und fühlen uns sicher. Zu einer Show oder einem Konzert, wo alle dicht nebeneinanderstehen, würde ich noch nicht wieder gehen.“

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Den beiden Waltropern gefällt der Auftritt von Paul Panzer sehr gut, das einzige Manko: Die Show endet bereits vor 21.30 Uhr, inklusive Zugabe. „Das ist schade, weil es eigentlich bis 22 Uhr gehen sollte“, sagt die 34-Jährige.

Für viele Festival-Veranstaltungen gibt es noch Karten. Die nächsten Gastspiele sind am Mittwoch (25.8.) die Band „God Save the Queen“ und am Donnerstag (26.8.) Johann König. Tickets für alle Shows: https://strandkorb-openair.de/termine-bochum/