Witten. Ab 2024 wird die marode Sprockhöveler Straße zwischen Lidl und Bahnbrücke erneuert – mit vielen Vorteilen für Radfahrer. Was dort bald passiert.
Nach der Pferdebachstraße bekommt eine weitere wichtige Verkehrsader in Witten eine Komplettsanierung verpasst: Ab 2024 soll der Abschnitt zwischen der Kreuzung Crengeldanzstraße und der Einmündung Fischertalweg saniert werden. Zurzeit liegen die Planungsunterlagen für das 6,8 Millionen teure Projekt aus und geben eine Vorahnung: von einer schlaglochfreien Strecke mit Radwegen, Bäumen, neuen Laternen – und weniger Parkplätzen.
Ähnlich wie bei der Pferdebachstraße ist auch bei der Sprockhöveler Straße viel Zeit zwischen erster Planung und erstem Spatenstich vergangen: 2012 hatte der Verkehrsausschuss den Umbau einstimmig beschlossen, obwohl damals Anwohner die Pläne kritisierten. Sie fürchteten den Verlust von Parkmöglichkeiten, schon jetzt seien es zuwenig.
Planungsstopp über acht Jahre
In der Zwischenzeit kam es zum Planungsstopp. Ein Grund: Personalmangel im Planungsamt. Vor einem Jahr wurde Stadtplanerin Monika Braun eingestellt und hat nun die Sprockhöveler übernommen. Der Zustand der Bundesstraße hat sich derweil verschlechtert. Drei Millionen Euro hatte man für den Umbau 2012 kalkuliert, nun schätzt das Planungsamt die Gesamtsumme der Maßnahme auf 6,8 Millionen Euro. Davon zahlt die Hälfte das Land NRW. Hinzu kommen die Kosten für den Kanalbau durch die ESW.
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Wie sieht die neue Strecke aus? Der gesamte Straßenaufbau wird erneuert, zunächst legt die ESW neue Kanäle. Dann übernimmt die Stadt: Die Fahrbahn wird breiter, erhält Radstreifen auf beiden Seiten. Zu der schon bestehenden Verkehrsinsel kommen vier weitere hinzu, um die Fahrbahn leichter überqueren zu können. Außerdem werden diese „einen verkehrsberuhigenden Effekt auf den Kfz-Verkehr haben“, hofft die Stadtplanerin. Im Gegenzug ist „Tempo 30“ zukünftig nur in einem Teilbereich zwischen Unterführung und Tankstelle vorgesehen. In den Einmündungs- und Kreuzungsbereichen wird der Radweg rot eingefärbt.
Zur Planung gehören auch der Ausbau barrierefreier Haltestellen, eine neue Ampelanlage Hellweg/Im Esch/Kronenstraße und eine neue Straßenbeleuchtung. Die Zahl der Bäume erhöht sich um zehn. Zwar müssen 24 Bäume für die Arbeiten weichen, 34 werden aber neugepflanzt.
Jeder vierte Parkplatz fällt weg
Die Zahl der Stellplätze geht zurück: Zurzeit gibt es 129 Parkmöglichkeiten auf dem Abschnitt zwischen Fischertalweg und DB-Brücke, demnächst nur noch 95. Parkplätze entfallen auf der rechten Straßenseite. Dafür kommen in der Straße Im Esch sechs Parkbuchten hinzu. In der Gesamtbilanz entfällt ein Viertel aller Parkmöglichkeiten.
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„Künftig wird man nicht mehr halb auf dem Gehweg, halb auf der Straße parken können“, erklärt Monika Braun den Wegfall. Dann würde man nämlich auf dem neuen Radweg stehen. Einige Parkflächen werden auch umgewidmet zu Radabstellanlagen mit Radbügeln.
Wird die Straße für die Bauarbeiten gesperrt?
Pläne sind einsehbar
Zurzeit können sich Bürger über den geplanten Umbau der Sprockhöveler Straße informieren. Die Planunterlagen können bis 18. Juli auf der Homepage der Stadt eingesehen werden (www.witten.de/buergerbeteiligung).
Während der Auslegungsfrist können zu dem Entwurf Fragen und Anregungen unter anderem schriftlich (Stadt Witten, Postfach 2280, 58449 Witten), per Fax (02302-581-4199), per E-Mail (planungsamt@stadt-witten.de) oder zur Niederschrift (Stadterneuerungsbüro, Sprockhöveler Straße 28) abgegeben werden. Für Rückfragen steht Monika Braun (02302 581-4161, E-Mail: monika.braun@stadt-witten.de) vom Planungsamt zur Verfügung.
Wichtigste Frage: Wird die Sprockhöveler Straße während der Baumaßnahme voll gesperrt? „Das wissen wir noch nicht“, sagt Monika Braun, obwohl sich schon etliche Bürger mit dieser Frage an sie gewandt hätten. „Das Tiefbauamt geht nun in die Ausführungsplanung. Danach wird sich zeigen, ob die Straße während der Arbeiten komplett oder nur einseitig gesperrt wird.“ Baubeginn ist 2024 – dann ist die Pferdebachstraße übrigens schon längst fertig.