Witten. Die Uni Witten/Herdecke will auch weiterhin Studierende aus dem Ausland empfangen. Obwohl es in der Pandemie viele organisatorische Hürden gibt.

„Es war ein sehr herausforderndes Semester“, sagt Ramona Szymczak. Die 28-Jährige arbeitet im International Office der Uni Witten/Herdecke und hat während der Pandemie die Auslandsstudierenden betreut. Eine „nervenaufreibende“ Zeit, wie sie sagt. Denn im ersten Corona-Jahr war diese ohnehin schon aufregende Phase im Leben mit vielen organisatorischen Hürden gespickt.

Nachdem im Sommersemester 2020 bis auf zwei Studierende alle ausländischen Gäste ihren Aufenthalt aufgrund der Pandemie absagen mussten, sei zum Wintersemester immerhin rund die Hälfte der Gruppe angereist, sagt Ramona Szymczak. Einige hatten Probleme, ein Visum zu bekommen, erinnert sie sich. „Die Botschaften hatten zu.“

UW/H wollte das Auslandsstudium nicht pauschal streichen

Trotz aller Schwierigkeiten habe die UW/H das Auslandsstudium aber nicht pauschal streichen wollen, erklärt die Studentin. „Das ist eine einmalige Chance im Leben“, weiß die 28-Jährige aus eigener Erfahrung. Doch im vergangenen Wintersemester haben Sorgen die Erwartungen und Hoffnungen der Gaststudierenden getrübt. Einige hätten etwa Angst gehabt, dass die Grenzen wieder geschlossen werden und sie gleichsam „im deutschen Lockdown gefangen“ sein könnten.

Auch interessant

Unsicherheiten, die auch Wittener Studentinnen und Studenten plagen, die selbst ein Auslandssemester planen. „Einige hatten Angst, nicht mehr nach Hause kommen zu können“, so Ramona Szymczak. Gleichzeitig wollten sie unbedingt ins Ausland. Viele hätten ihren Aufenthalt immer wieder verschoben, teilweise bereits um ein Jahr. Es gebe aber auch Studierende, die in dieser Zeit gerne in ein anderes Land reisen würden. Um zu erfahren, wie man dort mit der Situation umgeht, erklärt Ramona Szymczak die Beweggründe.

Uni befindet sich derzeit im dritten digitalen Semester

Auch im aktuellen Sommersemester, dem dritten digitalen Semester an der UW/H, hat die Uni wieder Studierende aus dem Ausland in Witten begrüßt. Rund die Hälfte sei gekommen, sagt die Studentin. Häufig reisten die Gaststudentinnen und -studenten auf Empfehlung von Bekannten nach Witten. Der Zusammenhalt an der vergleichsweise kleinen Universität sei viel größer als an jenen, die viele Auslandsstudierende kennen, so Ramona Szymczak. „Die Uni Witten punktet mit Familiarität.“

Und auch wenn die vergangenen Semester eben keine klassischen waren und digitale Events die pandemiebedingten Einschränkungen nur zum Teil auffangen konnten, so ist das Feedback der Gäste aus dem Ausland doch positiv ausgefallen: „Die meisten waren froh, dass sie trotzdem gekommen sind“, sagt Ramona Szymczak.