Witten. Mehr Geschäfte wie TK Maxx öffnen, lange Schlangen vor den Testzentren: Mit dem Wegfall der Notbremse lebt die City in Witten wieder auf.
Die Schnelltestzentren in Witten hatten am langen Himmelfahrtswochenende einiges zu tun: Mehr Wittener als noch am vergangenen Wochenende kamen zum Shoppen in die Innenstadt. Einige weitere Läden öffneten ihre Türen. Die Aussicht auf die seit Sonntag geltenden Lockerungen, etwa die Öffnung der Außengastronomie, steigerte bei vielen die Stimmung. „Man merkt, dass die Leute gut gelaunt sind und sich sehr darauf freuen, wieder mehr machen zu können“, sagt Katrin Weinhold am Samstagnachmittag.
Sie arbeitet im Schnelltestzentrum in der Werkstadt. Trotz teils langer Warteschlangen seien die Testwilligen hier entspannt geblieben. Das negative Testergebnis nutzten viele zum Shoppen. Einige seien über das lange Wochenende weggefahren, andere brauchten den Test für eine Prüfung am Montag, sagt Weinhold.
Vor dem Schnelltestzentrum der Wittener Stadtgalerie bilden sich Schlangen
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Auch im Schnelltestzentrum in der Stadtgalerie freut sich am Samstag eine Frau: „Zum Glück!“ Ihr Sohn ist negativ getestet, jetzt kann er am Montag seine Klassenarbeit schreiben. Die Schlange vor dem Testzentrum zieht sich am Freitag und auch am Samstag zeitweise bis zum Eingang der Stadtgalerie. Etwa 30 Minuten Wartezeit müsse man hier aktuell einplanen, sagt Ufuk Kesmen. Seine Frau Mürvet Kesmen leitet das Testzentrum, er und sein Sohn Malik helfen an den Wochenenden mit. „Es ist deutlich mehr zu tun. Ich denke, viele Leute haben es vermisst, Shoppen zu gehen“, sagt Ufuk Kesmen.
Bei H&M und TK Maxx stehen ein paar Menschen vor der Tür und warten, bis ihre Daten notiert und sie hineingelassen werden. TK Maxx hat seit Freitag wieder geöffnet, am vergangenen Wochenende waren die Türen hier noch verschlossen. Der Andrang ist groß: Durchschnittlich 50 Kunden seien am Samstag zugleich im Laden, sagt ein Mitarbeiter – von 55 aktuell erlaubten.
Kirmesstände bringen Himmelfahrts-Stimmung in die Innenstadt
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Außerhalb der Stadtgalerie sind weniger Menschen mit Einkaufstaschen unterwegs. Hier locken eher die Essensstände, die am Himmelfahrtswochenende in der Stadt verteilt stehen und Bratwürstchen, gebrannte Mandeln und Backkartoffeln verkaufen. Zusammen mit den Lebkuchenherzen, die einigen Schaufensterpuppen in den Läden um den Hals hängen, kommt so fast ein bisschen Kirmesstimmung auf. Beides ist Teil des Alternativprogramms für die Himmelfahrtskirmes von Stadtmarketing und Schausteller-Vereinigung.
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In den Regenpausen sitzen am Samstag viele Wittener auf den Bänken am Straßenrand und essen etwas von den Ständen. Ebenfalls beliebt: Der neue „Bubble Tea“-Laden vor der Stadtgalerie. Dort haben sich die Freundinnen Finnja Scheerer (13) und Merle Fuchs (12) etwas gekauft. Jetzt sitzen sie mit Finnjas Papa Sven Scheerer auf einer Bank, die Fahrradhelme liegen daneben. „Wir wollen gleich noch nach Sonnenbrillen gucken, uns schonmal auf den Sommer vorbereiten“, sagt der 39-Jährige. Einen Schnelltest brauchen sie dafür beim Optiker nicht. Mit ihren Eltern möchte Merle Fuchs aber später noch Schuhe für die bevorstehende Konfirmation kaufen. Dafür war sie schon im Testzentrum bei Ostermann.
Vorfreude auf die Öffnung der Außengastronomie ist groß
Wittenerin Renate (73) ist bereits zwei Mal geimpft, darf also auch ohne Test shoppen. Heute ist sie jedoch mit Freundin Reinhilde (68) nur zum Schaufensterbummel hier. Die beiden finden die häufig wechselnden Regeln verwirrend: „Man weiß gar nicht mehr, wann was wo gilt. Und wir können nicht mehr spontan etwas unternehmen.“ Auf die Öffnungen der Außengastronomie – sichtbar sind zum Beispiel die Vorbereitungen im Café Extrablatt – freuen sich die Freundinnen deshalb besonders. „Dann gehen wir endlich wieder einen Weißwein zusammen trinken“, sagt Renate. Reinhilde entgegnet: „Falls wir dann überhaupt einen Platz bekommen!“