Witten. Die Beiträge, die Eltern für die Kita-Betreuung zahlen, sind schon nach Einkommen gestaffelt. Nun fordern Politiker noch gerechtere Abstufungen.

Die SPD-Fraktion in Witten setzt sich mit Unterstützung der Grünen für gerechtere Elternbeiträge in Kitas ein. „Es kann schließlich nicht sein, dass eine Familie mit einem Einkommen von 125.000 Euro genauso viel zahlen muss wie eine Familie, die über 500.000 Euro verfügt“, so Christoph Malz (SPD), Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, in der Sitzung am Dienstagnachmittag (11.5.).

Die letzte Satzung stammt vom Februar 2019 und muss laut Verwaltung ohnehin überarbeitet werden. „Da haben wir uns überlegt, dass die Einkommensgrenzen gleich angepasst werden könnten“, sagt Malz. Bei einem Jahreseinkommen bis 17.500 Euro zahlen Eltern bisher keinen Beitrag. Danach sind die Beiträge in 13 Stufen gestaffelt und reichen bei Kita-Kindern unter zwei Jahren je nach Anzahl der Betreuungsstunden von 57 bis maximal 758 Euro im Monat. Bei Kindern über zwei Jahren liegen die Beiträge bei 22 bis 495 Euro.

Familien mit geringem Einkommen sollen entlastet werden

Natürlich sei ihm klar, so der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende, dass vermutlich nicht sehr viele Familien in Witten über ein Jahreseinkommen von einer halben Million verfügen. Doch mehr als 125.000 Euro – „ich schätze, dass ist keine verschwindend geringe Zahl und mit zwei Vollverdienern je nach Job durchaus zu erreichen“. Was Gutverdiener dann mehr zahlen, solle Familien mit niedrigem Einkommen entlasten. Malz: „Gebühren sollen nicht nur der Kommune etwas bringen, sondern auch gerecht sein.“

Letztlich wurde beschlossen, das Thema erst einmal im Unterausschuss zu diskutieren, wenn auch Zahlen vorliegen, wie viele Einkommen über 125.000 Euro überhaupt betroffen sind. SPD und Grüne wollen den Freibetrag aber auf jeden Fall erhalten.