Witten. Blühende Pflanzen sollen bald Spaziergänger und Insekten in Witten erfreuen. Dafür werden jetzt Paten gesucht, die das Projekt finanzieren.

Eine riesige Blumenwiese könnte in diesem Sommer Spaziergänger und Insekten zwischen Uni und Christopherushof erfreuen. Die Biobauern von der Kornkammer Haus Holte wollen ein 13.000 Quadratmeter großes Feld mit Blühpflanzen einsäen. Nun werden Paten gesucht, die dabei helfen, das Projekt zu finanzieren.

Im letzten Jahr wuchs auf dem Feld an dem viel begangenen Spazierweg im Wullen noch Senf. In diesem Sommer sollen dort unter anderem Malven, Wicken und Ringelblumen blühen. „Wir wollen damit ein Zeichen setzen“, sagt Landwirt Dirk Liedmann. Ein Zeichen für mehr Insektenfreundlichkeit, für mehr Ökologie in der Stadt – zur Nachahmung empfohlen. „Deswegen machen wir es auch an dieser Stelle, wo viele Menschen vorbei kommen.“

Stefan Pawliczek und Dirk Liedmann (re.) von der Kornkammer Haus Holte begutachten den Ackerboden in der Nähe der Uni. Hier soll eine Blühwiese entstehen.
Stefan Pawliczek und Dirk Liedmann (re.) von der Kornkammer Haus Holte begutachten den Ackerboden in der Nähe der Uni. Hier soll eine Blühwiese entstehen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Das Feld soll über Monate eine Pracht sein. Ein Dutzend verschiedene Pflanzen – Blumen und Wildkräuter – werden von Ende Juni bis in den Herbst für einen Blütenteppich sorgen. „Am Ende kommen dann die Sonnenblumen. . .“, sagt Liedmann. Die ausgesuchte Blühmischung sei sehr insektenfreundlich, auch für Hummeln. „So finden die Tiere reichlich Nahrung und Lebensraum.“

Doch die Ökologie hat ihren Preis. Wenn die Bauern auf diesem Feld keine Ernte einfahren können, fehlt ihnen der Ertrag. Sie bitten die Wittener daher, eine Patenschaft zu übernehmen, um das Projekt finanzieren zu können. Ein Quadratmeter Blumenwiese soll einen Euro kosten – je mehr zusammenkommt, umso größer wird die Fläche . Für das Geld werden die Bauern nicht nur säen, sondern auch hacken und das Feld von Beikräutern befreien. „Nur so kann man den Blühpartnern einen Vorsprung geben“, erklärt Dirk Liedmann. Das heißt: Ohne jäten überwuchert das Unkraut schnell alles.

Ein Mohnfeld der Kornkammer Haus Holte in der Nähe von Schloss Steinhausen hatte die Wittener im letzten Jahr erfreut. Diesmal soll es in Kruckel blühen. Die Bauern bitten schon jetzt darum, die Pflanzen nicht zu pflücken oder zu zertreten.
Ein Mohnfeld der Kornkammer Haus Holte in der Nähe von Schloss Steinhausen hatte die Wittener im letzten Jahr erfreut. Diesmal soll es in Kruckel blühen. Die Bauern bitten schon jetzt darum, die Pflanzen nicht zu pflücken oder zu zertreten. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Was die Geldgeber von der Patenschaft haben? „Sie leisten aktiv einen Beitrag zum Naturschutz“, sagt Liedmanns Hof-Partner Stefan Pawliczek. Wer mag, kann seinen Namen auf einem Schild am Feldrand veröffentlichen lassen. Und ein Teil der Geldes soll zudem der Naturschutzgruppe Nawit zugute kommen. Ausdrücklich nicht gewünscht ist, dass die Paten für Fotos im Feld herumlaufen oder gar die Blumen pflücken. „Das würde ja auch keinen Sinn machen: Sich erst für Lebensraum für Insekten einsetzen und ihn dann vernichten“, stellt Pawliczek klar.

Übrigens: Ein anderes Projekt der Biobauern hat nicht geklappt: Die geplanten Miet-Gärten in Gedern, für die es viele Interessenten gab, waren aus baurechtlichen Gründen in diesem Jahr nicht zu realisieren. Im nächsten Jahr soll es an anderer Stelle dafür einen zweiten Anlauf geben.

Wer Blühpate werden oder eine Patenschaft verschenken will: Auf der Seite ruhrtalgold.de gibt es alle Infos dazu. Dort kann man sich auch registrieren. 02302 282 7475