Witten. Die Mitarbeiterin einer Baufirma aus Witten muss sich nicht mehr vor Gericht verantworten. Ihr Chef ist Hauptbeschuldigter im Bochumer Prozess.

Im Prozess um eine Wittener Baufirma, die jahrelang Schwarzarbeiter beschäftigt haben soll, hat das Landgericht Bochum das Strafverfahren gegen eine Frau wegen Geringfügigkeit eingestellt. Angeklagt war die ehemalige Mitarbeiterin der Baufirma wegen Beihilfe. Die 39-Jährige soll Entwürfe für Scheinrechnungen, die angebliche Subunternehmen erstellten, gefertigt haben.

Schwarzarbeiterlöhne sollen über fingierte Rechnungen gezahlt worden sein

Der entstandene Gesamtschaden beträgt mehr als drei Millionen Euro. Verantworten müssen sich jetzt noch der Geschäftsführer der Baufirma, ein Wittener, sowie ein Mitarbeiter. Hauptbeschuldigter in dem Strafverfahren wegen Betrug, Steuerhinterziehung und Vorenthalten von Arbeitsentgelt ist der 50-jährige Firmenchef. Der Mitangeklagte war als Bauleiter in der Firma tätig.

Die Schwarzarbeiterlöhne sollen über fingierte Rechnungen als angebliche Subunternehmerleistungen gezahlt worden sein. Der Wirtschaftskrimi soll sich zwischen Juli 2014 und Dezember 2017 abgespielt haben. Der Prozess wird fortgesetzt.