Witten. Hat ein Wittener (38) im großen Stil mit Drogen gehandelt? Das hatte ein Zeuge bei der Polizei behauptet. Nun will er davon nichts mehr wissen.

Als Drogendealer drückt ein 38-jähriger Mann aus Witten die Anklagebank vor dem Schöffengericht in Bochum. Der Angeklagte soll zwischen 2017 und 2019 im großen Stil mit Marihuana und Kokain gehandelt haben. Die Ware kam aus dem belgischen Antwerpen.

Verurteilter Dealer belastete Wittener in den Vernehmungen

Aufmerksam geworden waren die Fahnder durch abgehörte Telefonate. Bei Vernehmungen belastete ein inzwischen verurteilter Dealer den Angeklagten als Abnehmer von Drogen. Er hatte den Beamten geschildert, pro Kilo Haze, also Marihuana der besten Sorte, seien 5500 bis 5700 Euro zu zahlen gewesen. Und während er bei der Polizei auch berichtet hatte, der Wittener habe pro Woche mindestens 500 Gramm Haze abgenommen, erinnerte er sich vor Gericht nun plötzlich nicht mehr an genaue Mengen. Stattdessen sagte er, der Angeklagte sei ein Freund. Man habe nur zusammen Playstation gespielt und Joints geraucht.

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Der Staatsanwalt denkt nun daran, gegen den Zeugen ein Verfahren wegen Falschaussage anzustrengen. Der Angeklagte schweigt zu den Vorwürfen. Der Prozess wird fortgesetzt.