Witten. Geht es um die Gesundheit der Kinder und Lehrer? Oder um etwas anderes? Ein Kommentar von Britta Bingmann zum Distanzunterricht nach den Ferien.

So richtig wohl fühlen sich die meisten Eltern dieser Tage wohl nicht, wenn sie ihre Kinder morgens zur Schule schicken. Ob sie gesund wieder nach Hause kommen? So gesehen werden viele die Entscheidung begrüßen, dass es mit der Schule nach den Osterferien erst einmal nicht für alle losgeht.

Ärgerlich sind die Nachrichten aus Düsseldorf dennoch – nicht nur für Berufstätige, die nun wieder nicht wissen, wie sie ihre Kinder betreuen sollen.

Zermürbend ist die Warterei auf die Entscheidung des Landes, die immer auf den letzten Drücker kommt. Nervig ist die Unsicherheit, wie es in den nächsten Wochen weitergeht. Und wütend macht der Verdacht, dass es bei der Weisung diesmal vermutlich gar nicht um die Gesundheit der Kinder und Lehrer gegangen ist. Sondern darum, dass immer noch nicht genügend Tests in den Schulen angekommen sind.

„Die Nerven bei allen liegen blank“, so erlebt es Grundschulleiterin Susanne Daum, die sich täglich mit dem Frust der Eltern auseinandersetzen muss. Das ist kein Wunder. Denn das ewige Hin und Her der Politik ist kaum noch zu erklären. Dabei verlangt niemand, dass alles rund läuft in diesen Tagen. Aber es gibt eines, das in den Schulen mindestens genauso dringend gebraucht wird wie die Schnelltests. Und das ist Verlässlichkeit.