Witten. Der Mann, der im Wittener Muttental einem Renterpaar zu Hilfe gekommen ist, ist gefunden. Für ihn war die Tat eine Selbstverständlichkeit.
Ein älteres Ehepaar aus Wuppertal hatte sich am Wochenende im Muttental verlaufen, wurde von einem hilfsbereiten Wittener gerettet – und suchte über die WAZ nach dem Mann. Nun hat er sich gemeldet – und versteht die ganze Aufregung nicht so recht.
„Das war für mich eine Selbstverständlichkeit“, sagt Thomas Hoppe. Er hatte die Sache auch fast schon wieder vergessen, als seine Frau die Geschichte auf dem Online-Portal der WAZ sah. Eigentlich war Hoppe zu einem Spaziergang im Muttental verabredet. Als er mit seinem Auto auf den Wanderparkplatz an der Berghauser Straße fuhr, fiel ihm das erschöpfte Ehepaar Schröter aber direkt auf.
Dank guter Ortskunde wusste der Wittener sofort, wo das Paar sein Auto geparkt hatte
„Sie waren am Ende“, erinnert sich der 50-Jährige. Also ließ er sich von den beiden Rentnern, die zuvor auf der Suche nach ihrem Auto bereits drei Stunden auf und ab durchs Muttental gelaufen waren, beschreiben, wie der Ort aussah, an dem sie ihr Fahrzeug abgestellt hatten. „Und ich wusste sofort, was sie meinten“, so Hoppe.
Denn der Ur-Wittener ist in der Nähe des Muttentals aufgewachsen, kennt sich dort bestens aus. „Ich habe mich als kleiner Junge schon mit dem Fahrrad hier rumgetrieben“, erzählt er. Also bot er den erschöpften Schröters an, sie zu ihrem Auto zu bringen – das nur wenige Fahrminuten entfernt stand. Auf dem Parkplatz an der Rauendahlstraße unweit der Vormholzer Straße.
Wittener soll zum Dank wenigstens Pralinen bekommen
Einen besonderen Dank möchte der 50-Jährige für seine Hilfe gar nicht. „Für mich war das einfach ein bisschen Zivilcourage, die derzeit manchmal fehlt.“ Und vielleicht komme er ja auch einmal in die Lage, in einer anderen Stadt auf Unterstützung angewiesen zu sein. „Und dann freue ich mich, wenn mir auch jemand hilft.“ Karin Schröter, die Frau, die Hoppe aufgelesen hat, ist jedenfalls hellauf begeistert, dass sie sich nun bei dem hilfsbereiten Hoppe bedanken kann. „Dieser Mann ist mein Lebensretter“, sagt die 79-Jährige. Dafür soll der Wittener zumindest ein paar Pralinen bekommen.