Witten/EN-Kreis. Das Impfzentrum spritzt ab sofort wieder Astrazeneca und will ausgefallene Termine schnell nachholen. Das müssen die Menschen in Witten wissen.

Das Impfzentrum in Ennepetal hat nach der Freigabe durch den Bund am Freitag wieder damit begonnen, Astrazeneca zu spritzen. Die 900 ausgefallenen Impfungen sollen so schnell wie möglich nachgeholt werden. Terminabsagen wurden bereits rückgängig gemacht.

Eigentlich waren nach dem Impf-Stopp Anfang der Woche alle Termine bis Sonntag (21.3.) abgesagt worden. Dies wurde jetzt per E-Mail zurückgenommen. Die Betroffenen werden gebeten, nun doch zum Impfen nach Ennepetal zu kommen. Die dafür notwendigen Astrazeneca-Dosen seien verfügbar, sagt Jana Ramme vom Pandemieteam der Kreisverwaltung.

900 Impftermine mit Astrazeneca sind seit dem Stopp ausgefallen

„Wem das so kurzfristig nicht möglich ist, den bitten wir um Rückmeldung und Kontaktaufnahme. Wir werden dann einen anderen Termin finden und vereinbaren“, so Ramme. Dies gelte auch für die 900 Betroffenen, deren Termine zwischen Montagnachmittag (15.3.) und Donnerstag (18.3.) tatsächlich ausgefallen waren. Die Kontaktaufnahme sollte unter folgender der E-Mail-Adresse erfolgen: schutzimpfung@en-kreis.de.

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Alle ursprünglich zwischen Montagmittag und Sonntag terminierten rund 1900 Astrazeneca-Impfungen sollen nun möglichst bis Ende nächster Woche bewältigt sein. Um das zu schaffen, sei für das Impfzentrum für die nächste Woche eine um zwei Stunden verlängerte Öffnungszeit vorgesehen. Es schließe dann nicht um 20 Uhr, sondern erst um 22 Uhr.

Grundschulleiter aus Witten: „Wir lassen uns trotzdem alle mit Astrazeneca impfen“

Stefan Richter hatte noch Glück. Der Leiter der Buchholzer Grundschule war am Montag gerade vom Impfen nach Hause zurückgekehrt, da erreichte ihn die Nachricht vom Impf-Stopp. „Danach war ich erst mal ein bisschen besorgt, habe mich aber schlau gemacht und denke, ein Risiko besteht bei jeder Impfung.“ Auf jeden Fall wolle er die Zweitimpfung nicht absagen.

Mehr Biontech-Impfdosen

Das Land liefert dem Impfzentrum in Ennepetal in den nächsten Tagen mehr Biontech-Impfdosen als zunächst angekündigt. Aus diesem Grund konnte die Kassenärztliche Vereinigung in ihrem System weitere Termine freischalten. Buchbar sind sie wie bisher unter der Rufnummer 0800/11611702 sowie über die Internetseite www.116117.de.Diese Termine sind nach wie vor nur für über 80-Jährige bestimmt, teilt der Kreis mit. Jüngere können aufgrund eines technischen Mankos zwar Termine buchen, sie werden an der Tür des Impfzentrums dann allerdings als „nicht-impfberechtigt“ abgewiesen.

Ähnlich sieht das sein Kollegium. Auch Hausmeister und OGS-Team – „ich habe von keinem gehört, dass er sich nicht impfen lassen möchte“, so Richter. Zwei Lehrerinnen, die Termine für Sonntag haben, sei bereits vom Kreis bestätigt worden, dass sie diese doch wahrnehmen können. Jene, deren Termine in dieser Woche ausgefallen sind, „treten mir schon auf die Füße, dass ich sie neu anmelden soll“, sagt der Schulleiter. Doch das sei am Freitagvormittag noch nicht möglich gewesen. Das Fazit Richters: „Ein mulmiges Gefühl bleibt dennoch.“ Aber das Risiko, an Corona zu erkranken, halte er für größer.

Im Awo-Familienzentrum Annen sei die Stimmung gemischt, sagt Leiterin Marlene Opalka. Die Termine für die Impfungen stehen erst noch an. „Natürlich treten angesichts der Folgen und Nebenwirkungen von Astrazeneca nun Ängste auf.“ Andererseits wolle man aber auch geschützt sein „und wieder ein freieres Leben führen“.

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Das Vakzin von Astrazeneca war zunächst nicht weiterverimpft worden, da es einige Fälle schwerer Thrombosen in Zusammenhang mit der Impfung gegeben hatte. Deshalb werden Impflinge in Ennepetal nun speziell über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt. Astrazeneca wird im Kreis seit dem 12. Februar eingesetzt. Den für Beschäftigte einer Vielzahl von Berufsgruppen – etwa Pflegende, Lehrer und Erzieher – vorgesehenen Impfstoff haben bisher rund 6300 Bürger erhalten.