Witten. Warum Naturschützern die Rauchschwalbe so am Herzen liegt. Tierfreunde aus Witten können sich an Abstimmung zum Jahres-Vogel beteiligen.
Der Naturschutzbund NRW (Nabu) fordert die Wittener auf, sich auch an der ersten öffentlichen Wahl zum „Vogel des Jahres 2021“ zu beteiligen. Noch bis zum Freitag, 19. März 2021, kann jeder Vogelfreund mit darüber abstimmen, welcher der zehn nominierten Tiere das Rennen machen soll.
Zur Wahl stehen Amsel, Blaumeise, Eisvogel, Feldlerche, Goldregenpfeifer, Haussperling, Kiebitz, Rauchschwalbe, Rotkehlchen und die Stadttaube. Für den Nabu ist die Rauchschwalbe die Favoritin unter den zehn Kandidaten. „Sie sollte Vogel des Jahres werden, denn sie steht für so wichtige Themen wie Insektenschutz und naturverträgliche Landwirtschaft“, sagt Heide Naderer vom Naturschutzbund. Fliegende Insekten - wie Fliegen und Mücken - seien die Nahrungsgrundlage der Schwalben. Naderer: „Wo es keine Insekten mehr gibt, da können weder Vögel noch andere Tiere und Pflanzen leben. Insektenschutz heißt deshalb nicht nur Vogelschutz, sondern Artenschutz.“
Bislang hat das Rotkehlchen in der Abstimmung den Schnabel vorn
Über den Vogel des Jahres, 2020 war es die Turteltaube, kann im Netz abgestimmt werden (www.vogeldesjahres.de). Aktuell hat das Rotkehlchen den Schnabel vorn, dicht gefolgt von der Rauchschwalbe auf Platz 2 und dem Kiebitz auf Platz 3. Im Volksmund kündigen die Schwalben den Frühsommer an, denn die ersten Schwalben kehren bereits Ende März aus ihren Überwinterungsgebieten in Afrika zurück. Rauchschwalben nisten und brüten meist in von außen zugänglichen Gebäuden, zum Beispiel in Ställen, aber auch unter Brücken. Ihre Hauptnahrungsquelle, die Insekten, schwindet seit Jahren dramatisch.
Hauptgründe dafür sind neben der intensiven Landwirtschaft mit hohem Pestizid- und Düngemitteleinsatz auch der anhaltende Flächenverbrauch sowie der damit verbundene massive Verlust von blütenreichen Wiesen und Weiden, Säumen, Hecken und anderen Gehölzstrukturen, heißt es vom Naturschutzbund. Dies wirke sich auch auf die Bestände der Rauchschwalbe negativ aus, mit der Folge, dass die Art heute in vielen Teilen Deutschlands als „gefährdet“ eingestuft wird - auch in NRW.