Witten. Offenbar kommen viele Senioren aus Witten ohne Hilfe der Stadt zum Impfzentrum in Ennepetal. Dabei stünde ein besonderes Dienstauto bereit.
Wie kommen Senioren über 80 Jahre, die derzeit geimpft werden, ins Impfzentrum in Ennepetal? Diese Frage hat auch die Politik in Witten bewegt. Die Stadt will den älteren Mitbürgern unter die Arme greifen, besonders den Bedürftigen unter ihnen. Bislang sei die Nachfrage aber nicht besonders groß, teilt die Stadt nun auf Anfrage mit.
„Bisher gab es fünf Anfragen“, sagt Stadtsprecherin Astrid Raith. Letztendlich habe dann aber nur eine dieser Personen auf das Angebot der Stadt zurückgegriffen. Am Montag, 22. Februar, sei diese Person dann vom Fahrer des Bürgermeisters zum Impftermin nach Ennepetal gebracht worden. „Alle anderen konnten doch noch privat eine Fahrmöglichkeit organisieren.“
Bürgermeister von Witten überraschte mit ungewöhnlichem Angebot
Der Hintergrund: Bürgermeister Lars König hatte bedürftigen Senioren seinen Dienstwagen angeboten – Menschen, die Grundsicherung bekommen oder „Aufstocker“ sind, keine Mitfahrgelegenheit bei Nachbarn oder Verwandten haben, den ÖPNV nicht nutzen können und auch keinen Transportschein für ein Taxi von ihrem Hausarzt bekommen.
Bereits Anfang Februar war die Verwaltung im Gespräch mit Taxiunternehmen, um Fahrten nach Ennepetal zu einem Festpreis anbieten zu können. Aufgrund der geringen Nachfrage sei ein solcher Rahmenvertrag bisher aber nicht zustande gekommen, sagt Raith. „Der Bedarf ist nicht da. Sie lobt die Hilfsbereitschaft und das nachbarschaftliche sowie zivilgesellschaftliche Engagement in der Stadt. Nur so sei es möglich, dass die meisten Senioren eben nicht auf das Angebot der Stadt zurückgreifen müssen – weil ihnen anderweitig bereits geholfen wird.
Krankenkassen übernehmen in bestimmten Fällen Taxi zum Impfzentrum
„Was viele nicht wissen: Für besonders immobile Menschen übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Fahrt zum Impfzentrum“, erklärt die Verbraucherzentrale. Dies gelte für Personen mit dem Pflegegrad 4 und 5 oder einer Schwerbehinderung (mit dem Merkzeichen „aG“, „BI“ oder „H“). Dies gelte auch für Pflegestufe 3, wenn die Betroffenen zusätzlich mobilitätseingeschränkt sind. Es handelt sich um eine Krankenfahrt, für die der Hausarzt ein spezielles Verordnungsformular ausfüllen muss.
Wer Unterstützung beim Transport benötigt, kann sich weiterhin im Seniorenbüro melden, Telefon: 02302/581-5005.