Witten. Mancher, der im Homeoffice arbeitet, wünscht sich mehr Ruhe. Dann nichts wie hin zur Pension „Am Stöter“ in Witten. Dort gibt es mehr als das.

Mitten im Corona-Jahr hat Michaela Lohrmann gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Ralph Brands das bis dahin leerstehende Hotel-Restaurant „Am Stöter“ in Witten-Bommerholz als Ruhrpottpension mal eben neu eröffnet. Jetzt, wo die Urlauber fehlen, hat die 65-Jährige schon wieder eine neue Idee: Ein bis zwei Zimmer bietet sie Berufstätigen als Homeoffice an.

Michaela Lohrmann und Ralph Brands haben im Mai 2020 die Ruhrpottpension „Am Stöter“ in Bommerholz eröffnet.
Michaela Lohrmann und Ralph Brands haben im Mai 2020 die Ruhrpottpension „Am Stöter“ in Bommerholz eröffnet. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Ein Fernsehbeitrag habe sie darauf gebracht, erzählt Michaela Lohrmann, die hauptberuflich bis zum Sommer noch die Pestalozzischule leitet. „Dort wurde über drei Hotels in der Region berichtet, die so etwas machen. Warum also nicht auch wir?“ Denn die Ruhe, die so viele bei der Arbeit benötigen und die sie in der eigenen Wohnung oft vergeblich suchen, die gibt es dort oben in Bommerholz auf jeden Fall.

Wer in diesem Homeoffice arbeitet, hat einen schönen Blick auf Wittens Landschaft

„Wir haben zwei Zimmer, die wir für Übernachtungen nicht vermieten, weil sie nur Waschbecken und Dusche, aber keine eigene Toilette haben“, sagt Lohrmann. An einem Nachmittag haben sie eins davon schon mal nett hergerichtet, haben einen Schreibtischstuhl und einen ordentlichen Tisch aufgestellt – und in den sozialen Medien und auf der Homepage dafür geworben.

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Tatsächlich habe sich jemand gemeldet, der einen Raum fürs Coaching nutzen wollte. Doch derartige Beratertätigkeit komme in Zeiten der Pandemie nicht in Frage. „Wir wollen ja keinen zusätzlichen Publikumsverkehr im Haus haben.“

Wenn nicht gerade Schnee liegt, wie jetzt gerade, bietet die Ruhrpottpension einen Blick ins Grüne.
Wenn nicht gerade Schnee liegt, wie jetzt gerade, bietet die Ruhrpottpension einen Blick ins Grüne. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Zwar liegt die Pension ein wenig abseits. Die Internetverbindung sei trotzdem gut, versichert Lohrmann. Zusätzlich hat, wer in diesem Homeoffice sitzt, einen schönen Ausblick. „Man kann in der Mittagspause nett spazieren gehen. Auf Wunsch gibt es auch Kaffee und einen Snack“, macht Michaela Lohrmann Interessenten das Angebot schmackhaft. Natürlich könne das WC eine Etage tiefer im Restaurant genutzt werden. Das alles gibt’s für 35 Euro pro Tag. Wer ein Zimmer wochenweise oder einen ganzen Monat mietet, zahlt eine günstigere Pauschale.

Wittener Pensionswirtin: Im Sommer lief es gut

Die neun regulären Zimmer der Pension „Am Stöter“ sind derzeit ebenfalls geöffnet. Beruflich Reisende dürfen ja beherbergt werden. Einige Monteure seien bereits Stammgäste. „Die wissen die sehr persönliche Atmosphäre hier zu schätzen.“ Doch aktuell sei nur ein Zimmer belegt. „Eine Firma, die Kanäle reinigt, hat wegen des Wetters abgesagt.“

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Ansonsten erinnert sich Michaela Lohrmann gern an den Sommer, als viele Radfahrer in der Pension übernachteten. Auch den Biergarten hatte sie noch im Juli eröffnet. „Am Wochenende lief das wirklich gut“, ist sie – entsprechend der Umstände wegen Corona – zufrieden. Im kommenden Sommer, wenn hoffentlich alles wieder öffnen darf, soll es dort auch eine Grillhütte geben.

Außerdem arbeitet die Lehrerin und Pensionswirtin gerade spezielle Arrangements für die wärmere Jahreszeit aus: Übernachtung mit Kanufahrt oder Wanderung durchs Muttental, zu zweit, in Gruppen oder als Familienwochenende. Aber erst mal hofft sie auf Menschen, die „Am Stöter“ in Ruhe arbeiten wollen.

Weitere Infos: www.amstoeter.de oder 02302-5848538.

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