Witten. Wilfried Böckmann hat NRW-Ministerpräsident Laschet einen offenen Brief geschrieben. Darin erklärt er, was ihn an Alltagsmasken stört.

In Bayern müssen seit Montag (18.1.) beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr FFP2-Masken getragen werden. Auch die NRW-Landesregierung prüft eine FFP2-Maskenpflicht für diese Bereiche. Hintergrund ist die Forderung von Forschern, Alltagsmasken durch Masken zu ersetzen, die Viren besser filtern. Auch der Wittener Wilfried Böckmann macht sich für den Einsatz von geprüften und zertifizierten FFP2-Masken stark. Er hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet einen offenen Brief geschrieben.

Böckmann verweist darin auf die hohen Infektions- und Todeszahlen durch Corona, auch auf die in Südafrika und Großbritannien aufgetretenen hochansteckenden Mutationen des Covid-19-Virus. Bedauerlicherweise mache das Bundesgesundheitsministerium weiterhin Werbung für das Tragen sogenannter Alltagsmasken, sagt der 71-Jährige. 

Aus Witten ging auch ein „öffentlicher Appell" an die Kanzlerin 

Schon im November hatte Wilfried Böckmann dem NRW-Landeschef,  der Bundeskanzlerin und dem Bundesgesundheitsminister einen „öffentlichen Appell" zukommen lassen. Darin forderte er die kostenlose Abgabe geprüfter und zertifizierter FFP2-Atemschutzmasken an die Bürger im Rahmen der staatlichen Gesundheitsvorsorge. 

Würden FFP2-Masken richtig getragen, würden sie gut und fest anliegen, seien sie das effizienteste Mittel, um sich und andere vor Viren zu schützen, hatte Aerosolforscher Professor Alfred Wiedensohler vom Leibniz-Institut für Troposphärenforschung vor wenigen Tagen gegenüber der Redaktion gesagt. Der Präsident der Gesellschaft für Aerosolforschung, Christof Asbach, warnt jedoch davor, zu glauben, FFP2-Masken böten einen 100-prozentigen Schutz. Zur Deutschen Presse-Agentur sagte er, wenn diese Masken anforderungsgemäß 94 Prozent der Partikel filterten, gingen immer noch sechs Prozent durch. Daher sei das Einhalten aller Hygienemaßnahmen wichtig.

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Generell gilt: FFP2-Masken sollten kein Ventil für das Ausatmen haben. Denn solche Masken filtern nur die eingeatmete Luft und bieten weniger Fremdschutz. Dr. Sabine Klinke-Rehbein, Amtsärztin des EN-Kreises, verwies nach Anfrage der Redaktion auf das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin. Das RKI empfehle, dass das Tragen von FFP2-Masken, insbesondere durch Risikogruppen, nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen solle. Es müsse individuell entschieden werden, wie lange jemand eine FFP2-Maske tragen könne,  „um gesundheitliche Risiken zu minimieren", so Klinke-Rehbein. 

Ein Problem könne sich daraus ergeben, dass das Tragen einer FFP2-Maske mit einem erhöhten Atemwiderstand einhergeht. Die Amtsärztin: „Deshalb ist im Rahmen des Arbeitsschutzes das Tragen solcher Masken auf 75 Minuten mit anschließender 30-minütiger Pause begrenzt." Beim dauerhaften Tragen außerhalb des Gesundheitswesens könnten gesundheitliche Auswirkungen nicht ausgeschlossen werden - insbesondere bei älteren Menschen und Menschen mit einer eingeschränkten Lungenfunktion.

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