Witten. Mark Neuhaus aus der ev. Kirchengemeinde Annen schreibt in der Rubrik “Gott & die Welt“, wie man gut durch die Pandemie kommt.

Vor einigen Tagen habe ich ein tolles Musikvideo zugeschickt bekommen. In ihm haben viele bekannte Künstler gemeinsam, aber auf Distanz und an verschiedenen Orten miteinander Musik gemacht. Ich kann nur sagen, das Video war einfach gut.

Zum Nachdenken hat mich allerdings die Einleitung in das Video gebracht. Einer der Künstler beschrieb die Dinge, die er braucht, um durch diese Pandemie zu kommen. Das gemeinsame Musikmachen, auch an verschiedenen Orten, ist ein Bestandteil. Das hilft ihm. Andere beschrieb er durch eine kurze bekannte Geschichte. Sie ist schnell erzählt. Ein Mann will die Wüste durchqueren. Dafür braucht er nur zwei Kamele. Eins heißt Humor und das andere Geduld. Mit ihnen zusammen kommt er sicher ans Ziel.

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Ich habe mich gefragt, wie das bei mir ist? Humor habe ich und den lasse ich mir so schnell auch nicht nehmen. Er bringt mich gutgelaunt durch den Tag. Aber Geduld? Oh, Geduld ist das, was bei mir längst nicht so üppig vorhanden ist. Wie oft erlebe ich meine „Un“-Geduld im Alltag. Da ist das Fahrschulauto vor mir, wo ich es doch so eilig habe. Oder ich erwische genau die Kasse im Supermarkt, wo es am längsten dauert.

Doch in der Zeit des Lockdown lerne ich Geduld. Manche Dinge gehen einfach zurzeit nicht so schnell und ich muss warten. Ich selber werde ruhiger und spüre, ich habe Zeit für mich. Zeit, um mit Geduld und Humor durch die aktuelle Situation zu kommen.  Und wenn mich dann doch schon mal die Geduld verlässt, dann denke ich daran: „Ich lasse dich nicht fallen. Ich verlasse dich nicht!“, spricht Gott.

Mark Neuhaus,
Laienprediger in der ev. Kirchengemeinde Annen

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