Witten. Naturfreunde, die Meisen und Co. durch die kalte Jahreszeit helfen wollen, sollten an einiges denken. Die Tipps des Naturschutzbundes.

Wittener, die im Winter Vögel füttern, damit die Tiere gut durch die kalte Jahreszeit kommen, sollten einiges beachten. Die Tipps des Naturschutzbundes (Nabu).

Sehr wichtig für die Fütterung ist die Wahl des richtigen Behälters, so die Naturschützer. Der Nabu empfiehlt einen Futterspender, der das Futter vor Nässe und Witterungseinflüssen schützt. Denn Nässe kann zur Ausbreitung von Krankheitserregern führen. Am besten eignen sich sogenannte Futtersilos, die im Gegensatz zu den offenen Futterhäuschen auch eine Verunreinigung durch Vogelkot verhindern.

Beim Futter sind Sonnenblumenkerne immer eine gute Wahl

Wer dennoch ein offenes Futterhäuschen nutzt, sollte es täglich reinigen, rät der Naturschutzbund. Der Futterspender wird am besten an einer übersichtlichen, gut einsehbaren Stelle platziert, so dass sich Katzen nicht unbemerkt anschleichen können. Eine Gefahrenquelle für Vögel sind auch Glasscheiben in der Nähe der Futterstelle. Sie können leicht zur tödlichen Falle werden, wenn sich zum Beispiel Bäume im Glas spiegeln. Aufkleber auf dem Glas können Abhilfe schaffen.

Beim Futter sind Sonnenblumenkerne immer eine gute Wahl. Sie werden von fast allen Vogelarten gefressen. Körnerfresser wie Meisen, Finken und Sperlinge freuen sich auch über Freiland-Futtermischungen, die verschiedene Samen unterschiedlicher Größe enthalten, heißt es vom Nabu.

Meisenknödel kaufen, die nicht in Plastiknetzen stecken

Weichfutterfressern wie Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Amseln und Wacholderdrosseln kann man Rosinen, Äpfel oder Haferflocken in Bodennähe anbieten. Dabei ist darauf zu achten, dass das Futter nicht verdirbt. Es gibt spezielle Bodenfutterspender, die sich dafür besonders eignen.

Vor allem Meisen lieben auch Gemische aus Fett und Samen, die man selbst herstellen oder als Meisenknödel kaufen kann. „Bei Meisenknödeln muss man immer darauf achten, dass sie nicht in Plastiknetzen eingewickelt sind", erklärt Christian Härting, Vogelexperte beim Nabu NRW. „Denn die Vögel können sich mit ihren Beinen darin verheddern und schwer verletzen." Ein absolutes No-Go bei der Vogelfütterung sind Brotreste. „Brot ist viel zu salzig, quillt im Magen der Vögel auf und verdirbt schnell. Das vertragen die Tiere überhaupt nicht. Das gilt übrigens auch für Enten", betont Härting.

Billige Futtermischungen sind oft keine gute Wahl

Ein weiterer Tipp: Auf die Qualität des Vogelfutters achten. Billige Futtermischungen sind oft mit Samen der allergieauslösenden Ambrosie oder anderen nicht erwünschten Pflanzen verunreinigt. Sehr wichtig für den Vogelschutz ist auch die Erhaltung von vielfältigen, naturnahen Lebensräumen. „Ein naturnaher Garten mit vielen Stauden und heimischen Sträuchern ist die beste Ganzjahreshilfe für unsere gefiederten Freunde im Siedlungsbereich", sagt Heide Naderer vom Naturschutzbund.

>>> Die Stunde der Gartenvögel

Wittener Vogelfreunde sollten sich schon einmal diesen Termin merken: Vom 8. bis 10. Januar 2021 veranstaltet der Naturschutzbund die bundesweite Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“. Dabei sind Naturfreunde aufgerufen, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden.

Weitere Infos zur Aktion im Netz: www.nrw.nabu.de/stundederwintervoegelnrw/ oder www.stundederwintervoegel.de.