Witten. Lärm, Dreck, Sperrungen: Die Baustelle Bonhoefferstraße soll im Januar fertig werden. Was das Tiefbauamt danach für das Johannesviertel plant.
Am 15. Juni startete die zweite große Innenstadt-Baustelle nach der Pferdebachstraße: Der Mischwasserkanal von 1927 wurde in der Bonhoefferstraße gegen einen neuen ausgetauscht, außerdem die marode Fahrbahndecke von 1967 entfernt und von Grund auf erneuert. Nach monatelangen Absperrungen und Umleitungen ist jetzt im Januar ein Ende der Arbeiten in Sicht.
Was nicht nur die Anwohner, sondern auch Autofahrer freuen dürfte. Die Anwohner dürfen bereits wieder von der Hauptstraße aus in die Bonhoefferstraße hineinfahren. Vor dem Kreuzungsbereich Lutherstraße steht jedoch immer noch die große Baustellen-Absperrung. Daher können auch Autofahrer, die von der Lutherstraße her kommen, nicht in Richtung Johannis- oder Bonhoefferstraße abbiegen.
Vor der Einmündung zur Lutherstraße in Witten wurden zwei Kanäle zusammengeführt
In der vergangenen Woche wurde mit Hilfe eines hohen Autokrans der letzte Kanalschacht im Kreuzungsbereich Luther-/Johannisstraße eingebaut. Eine Arbeit für Spezialisten: Vor der Einmündung zur Lutherstraße mussten die beiden Kanäle aus der Bonhoefferstraße (40 Zentimeter Durchmesser) und der Lutherstraße (50 Zentimeter) zusammengeführt werden und in den Kanal in Richtung Johannisstraße geleitet werden.
„Das Abwasser fließt von hier über die Haupt- und die Steinstraße bis zur Bergerstraße und von dort in Richtung Ruhrdeich“, erklärt Andreas Koschate von der Entwässerung Stadt Witten (ESW). Das Wasser werde dann über die Herbeder Straße zum Pumpwerk des Ruhrverbandes und schließlich in die Bochumer Kläranlage Ölbachtal geleitet.
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Aufgrund einer großen Anzahl querender Versorgungsleitungen für Strom, Wasser und Telefon sowie einer Gasleitung habe die Baufirma Krutmann (Menden) im Kreuzungsbereich Bonhoeffer-/Luther-und Johannisstraße mit äußerster Vorsicht arbeiten müssen, betont Projektleiter Koschate. Die Fahrbahn in der Bonhoefferstraße sei ebenfalls fast fertiggestellt. „Die Markierungsarbeiten erfolgen im neuen Jahr.“
Im Kreuzungsbereich zur Johannisstraße wird die Fahrbahn jedoch nur provisorisch asphaltiert. Der Grund: In Höhe Oberdorf wird ab dem Frühjahr ein Kreisverkehr gebaut, der die unübersichtliche Kreuzung von Bonhoeffer-, Luther- und Johannisstraße sicherer machen soll.
Bis Dezember 2021 soll es im Johannisviertel Witten einen Mini-Kreisverkehr geben
Tiefbauamtsleiter Jan Raatz rechnet beim Kreisverkehr mit einer Bauzeit von sieben Monaten. Es werde im Zuge der Arbeiten im Johannisviertel auch zu Sperrungen kommen. „Bis Dezember 2021 soll alles fertig sein.“ Die Kosten beziffert Raatz mit rund 1,2 Millionen Euro. Diese würden zu 80 Prozent mit öffentlichen Fördergeldern finanziert. Über die Weihnachtsfeiertage und zwischen den Jahren sollen die Bauarbeiten im Johannisviertel ruhen. Ab dem 11. Januar will die Baufirma den Rest der Bonhoefferstraße neu asphaltieren.
„Dafür benötigen wird dann noch einmal eine Woche mit trockenem Wetter über fünf Grad“, sagt Andreas Koschate von der ESW. Voraussetzung für die abschließenden Arbeiten sei jedoch, dass die Asphaltmischwerke geöffnet seien. Die Gesamtkosten für die neue Fahrbahn sowie den neuen Kanal der Bonhoefferstraße beziffert die Stadt mit rund 500.000 Euro.