Witten. Das hatte sich das Parkhotel Witten nicht träumen lassen. Sein Wohnmobil-Dinner war sogar Thema im Fernsehen. Gibt es jetzt noch freie Termine?
Große Wellen hat der WAZ-Bericht über das Wohnmobil-Dinner im Parkhotel geschlagen. RTL und Sat1 haben in Witten gedreht, der WDR hat sich für nächste Woche angekündigt. Kein Wunder, dass sich bei so viel Medienecho seither auch die Anfragen der Gäste im Parkhotel häufen. Hoteldirektor Lukas Zeuch ist darüber mehr als glücklich: „Super, dass wir so viel Feedback bekommen – die Werbung nehmen wir gerne an.“
Dabei war die Idee eigentlich aus der Not geboren. Weil das Restaurant im Lockdown nicht öffnen darf, hatte Zeuch sein Haus in der Facebook-Gruppe „Wohnmobildinner“ eingetragen. In der öffentlichen Gruppe werden alle Restaurants gelistet, die spezielle Parkplatz-Angebote für Wohnmobilfahrer machen – denn ein Dinner in den eigenen Wänden (des Autos) ist schließlich erlaubt. Das Interesse daran ist riesig, die Gruppe wächst rasant. Ende letzter Woche zählte sie noch 4680 Mitglieder, am Mittwoch (25.11.) waren es schon 11.424.
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Mit seinem edlen Candlelight-Dinner auf dem Parkplatz spricht Hoteldirektor Lukas Zeuch offenbar vor allem all die an, die in diesen Tagen etwas zu feiern haben. Ein Geburtstag war es bei den ersten Gästen, einem Ehepaar aus Dortmund, das am Donnerstag nach Witten gereist war. Am Dienstagabend (24.11.) stießen dann gleich zwei Paare auf ihren Hochzeitstag am Parkhotel an.
Ratinger reisten am 20. Hochzeitstag nach Witten
Bärbel Habura und ihr Mann Damian sind seit genau 20 Jahren verheiratet. Sie waren froh, als sie im Netz den WAZ-Artikel entdeckten. „Wir hätten ja sonst keine Möglichkeit gehabt, essen zu gehen.“ Spontan habe sie in Witten angerufen, erzählt die 40-Jährige und direkt noch für den gleichen Abend eine Zusage bekommen. Aus Ratingen ist das Paar angereist. Ganz schön weit. „Aber das hat sich gelohnt“, schwärmt Bärbel Habura. Das Ambiente sei sehr schön gewesen, „mit Kerzen und richtigen Tischdecken. Und das Essen war sehr, sehr lecker“.
Und heiß waren die Rouladen auch noch, als sie auf den Teller kamen. „Ja, die Umsetzung hat gut funktioniert“, freut sich der Parkhotel-Chef. Er weiß, dass das keine Selbstverständlichkeit ist: Schließlich wird das Essen sonst nicht 50 Meter von der Küche entfernt im Freien serviert. „Aber wir sind da ganz strukturiert drangegangen“, sagt er. Überraschungen habe es dabei nicht gegeben – zumindest nicht viele. „Als die Filmteams gedreht haben, da mussten wir dann doch einiges zwei- oder dreimal machen.“
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Auch für die nächsten Tage haben sich Wohnmobilisten angesagt. Drei bis fünf Wagen pro Abend, das ist das Limit, das sich das Parkhotel gesetzt hat. Das sei keine Frage des Personals, erklärt Zeuch, aber es gebe ein Platzproblem: „Wir müssen die Wohnmobile ja irgendwo unterkriegen.“ So ein richtig großer Camper brauche schnell auch mal zwei Stellplätze. „Und irgendwo müssen unsere anderen Gäste ja auch noch parken“, erklärt Zeuch.
Thema Übernachten ist umstritten
Alle Gastronomen, die ein Wohnmobil-Dinner anbieten, sind bei Facebook in der öffentlichen Gruppe „Wohnmobildinner“ zu finden. Sie wird privat betrieben und gepflegt, Initiatorin ist Silja von Garn. Die Badenserin wollte im Lockdown etwas zur Unterstützung der Gastronomie tun. Sie ist froh, dass die Gruppe so gut angenommen wird, betont sie. Umstritten sei aber noch immer das Thema Übernachten in Corona-Zeiten. Deswegen lasse sie das strikt aus.
Wer im Parkhotel zum Dinner kommen will, muss sich anmelden, am besten einen Tag vorher. Das Angebot gilt zu den Öffnungszeiten des Restaurants, also montags bis samstags. Reservierung unter 02302 5880 .
Wenn es nach dem Hoteldirektor geht, kann es mit den Wohnmobil-Dinnern noch eine Weile so weiter gehen. Allerdings, das gibt er zu: Anstrengend seien sie schon. „Nach drei Tagen hatten wir alle richtig Muskelkater vom Laufen.“