Witten. Von wegen Engpass beim Toilettenpapier: Ein Rewe-Händler aus Witten hat vorgesorgt und verkauft die begehrte Ware jetzt sogar palettenweise.
Der kluge Mann baut vor. Der kluge Einzelhändler erst recht. Und deswegen hat Tobias Kesper, als der zweite Lockdown in Sicht war, prompt reagiert und sich mit Toilettenpapier eingedeckt. Er hat so viel bekommen, dass die Wittener es bei ihm jetzt sogar palettenweise kaufen können.
Im Frühling war das anders. Da gab es auch im Rewe in Rüdinghausen Engpässe bei dem begehrten Papier , das von vielen in der Corona-Krise offenbar vorsorglich gehamstert wurde. Ein Paket pro Kunde, mehr war da nicht drin – wenn überhaupt. „Es war teilweise ja gar nicht lieferbar – und wenn, dann zu schweineteuren Preisen“, erinnert sich der 32-jährige Mitinhaber des Geschäfts an der Friedrich-Ebert-Straße. Bei der ebenfalls begehrten Hefe oder dem Mehl habe er auf regionale Anbieter ausweichen können. „Da hatten wir damals keine Probleme.“ Beim Klopapier schon .
„Partyschiff“ in Witten ist voll von Toilettenpapier-Paketen
Deshab war Kesper beim zweiten Lockdown schneller. „ Als das Thema aufkam , bin ich gleich auf die Suche gegangen.“ Schließlich habe er einen Großhändler gefunden, der ihm günstig gute Ware aus dem osteuropäischen Raum anbieten konnte, dreilagig, weiß, mit eingeprägten Blümchen . Der Wittener Rewe-Händler schlug zu: Stolze 33 Paletten wurden geliefert, ein ganzer Sattelzug voll mit Klopapier. Umgerechnet 8316 Pakete, also 66.528 Rollen. Eine ziemlich Menge Papier...
Und auch eine Menge Kisten. Um die viele Ware zu lagern, ist Kesper ins „Partyschiff“ nebenan ausgewichen. „Der kleine Saal steht total voll mit den Paletten“, sagt er. Nun – für etwas anderes wird der Raum ja derzeit auch nicht benötigt. Nun hofft der 32-Jährige, dass sich das Toilettenpapier so schnell verkauft, dass der Saal leer ist, wenn wieder gefeiert werden kann.
Ein bisschen Sorge hat er aber schon, ob das auch klappen wird. Denn die Nachfrage sei zwar derzeit deutlich größer als normalerweise, aber nicht so rasant wie im Frühjahr. Zum Glück wird das Papier ja nicht schlecht. „Früher oder später werden wir es schon verkaufen“, so Kesper – und der Großhändler will zum Glück auch keine Vorkasse haben.
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Ob das Angebot in Rüdinghausen schon Kunden von weither angelockt hat? Tobias Kesper schüttelt den Kopf. „Das habe ich bislang nicht beobachtet. Aber abgeneigt wäre ich natürlich nicht“, sagt er schmunzelnd. Für alle, die Toilettenpapier-Notstand haben, würde sich dann aber auch der weiteste Weg lohnen. „Ich verkaufe es bei Bedarf auch palettenweise: Wer zehn haben will, kann zehn bekommen.“ Man bräuchte dann halt nur eine große Vorratskammer.