Witten. Von der Pleite des Apotheken-Abrechnungszentrums AVP bleiben die Apotheken in Witten offenbar unberührt – mit Ausnahme eines Filialbetriebes.
Die Apotheken in Witten sind offenbar nicht von der Insolvenz des Rechenzentrums AVP betroffen. Bis auf eine Filiale, die keine Rückmeldung gab, arbeiten alle Wittener Apotheken mit anderen Rezeptabrechnern zusammen, wie eine Umfrage unserer Redaktion ergab. Das Düsseldorfer Unternehmen AVP hatte am Dienstag, 15. September, einen Insolvenzantrag gestellt, Mehr als 1000 Apotheken in NRW warten nun auf die Vergütung der von ihnen ausgegebenen Medikamente.
Burkhard Waimann, Inhaber der Rathaus-Apotheke in Witten, führt eine zweite Filiale in Lüdenscheid und rechnet dort die Sanitätsartikel über AVP ab. Wegen der Insolvenz des Unternehmens bleibt er womöglich auf rund 1000 Euro sitzen. Denn „das Geld wird erstmal von keinem gezahlt“, sagt er. Aktuell könne er nur abwarten. „Man erreicht im Moment niemanden beim Rechenzentrum, der einem genaue Auskunft geben kann“, sagt er.
Apothekensprecherin: Betroffene können mit zuständiger Kammer Kontakt aufnehmen
Bei Unternehmen wie AVP oder auch ARZ können Apotheken ihre Kassenrezepte einreichen. Sie erhalten dann Abschläge für die Medikamente, die sie bereits herausgegeben haben. Die Rechenzentren bekommen das Geld von den Krankenkassen und leiten es an die Apotheken weiter. Dass ein Unternehmen, das Geld „durchreicht“, plötzlich zahlungsunfähig ist, davon zeigt sich Burkhard Waimann überrascht. Auch die Wittener Apothekensprecherin Dorothe Werner sagt: „Ich weiß nicht, was da passiert ist.“
Werner rät den Betroffenen, mit der Rechtsabteilung der zuständigen Kammer Kontakt aufzunehmen. „Ich hoffe nicht, dass irgendeine Apotheke dadurch Insolvenz anmelden muss“, sagt sie. Einige Betroffene warten auf sechsstellige Summen.
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