Witten. Still und leise sind die verkaufsoffenen Sonntage in Witten abgesagt worden. Das ist in der Sache falsch – und schlecht kommuniziert worden.

Die verkaufsoffenen Sonntage in Witten in vorauseilendem Gehorsam abzusagen, wie es jetzt die Stadt offenbar getan hat, ist ein Fehler. Gut, es gibt ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts, das anderswo Sonntage gekippt hat, die mit der Hilfe für den Handel in der Corona-Krise begründet waren. Aber das hätte die Stadt ja gar nicht tun müssen. Und: Wo kein Kläger, da kein Richter. Oder war es sicher, dass Verdi in Witten geklagt hätte?

Es gibt einige offene Fragen in Zusammenhang mit der Entscheidung der Verwaltung. Wurde die Politik darüber kurzfristig informiert? Und warum die Öffentlichkeit erst auf Nachfrage? Und der Handel? Vor einigen Tagen hörte sich das im Hauptausschuss alles noch ganz anders an.

„Bedanken“ kann man sich auch bei der Linken in Witten

„Bedanken“ kann man sich auch bei den Linken, die nun frohlocken, bereits den Shopping-Sonntag am 4. Oktober vereitelt zu haben. Glauben sie wirklich, damit den Verkäuferinnen einen Gefallen zu tun, nach sechs Monaten mit Kurzarbeit und Lohneinbußen?

Verkaufsoffene Sonntag sind in der Corona-Krise wichtiger denn je. Manche Geschäfte stehen schon am Rand der Klippe. Wer ihnen diese zusätzlichen Einnahmequellen nimmt, versetzt ihnen den Todesstoß.