Witten. Pannen-Wahl in Witten: Schlangen vor den Wahllokalen und einer längeren Auszählung folgte ein Roboterangriff auf den Wahl-Server in Hagen.

Der Wahlsonntag verlangte den Wittenern besonders viel Geduld ab. Wahlamtsleiter Michael Muhr bedankte sich am Montag (14.9.) für die Ausdauer der Wähler und Wahlhelfer. Probleme bereiteten, wie berichtet, die langen Schlangen vor den Wahllokalen. Details gibt es nun zu dem Hackerangriff auf den auch für Witten zuständigen Datenserver in Hagen.

Bei Schließung der Wahllokale um 18 Uhr hatten in Witten noch nicht alle Wahlwilligen ihre Stimme abgeben können. Alle, die zu diesem Zeitpunkt bereits in der Schlange standen, durften aber noch wählen – dies zog sich teilweise bis 19 Uhr. Diese Verzögerungen wirkten sich in der Folge auch auf die Auszählung aus, die deutlich später als gewohnt abgeschlossen war.

„Massive Zugriffe aus dem Ausland“

Im Anschluss sorgten technische Probleme im Rechenzentrum der Stadt Hagen dafür, dass die Wahlergebnisse nicht präsentiert werden konnten. Der städtische IT-Eigenbetrieb (Habit) war für die Wahl als Dienstleister des EN-Kreises gebucht. Um kurz nach 18 Uhr war der Server unter einer Vielzahl von Zugriffen zusammengebrochen. Die Panne wurde offenbar ganz bewusst über „Roboter“, sogenannte Bots, hervorgerufen, berichtet die WP in Hagen.

Die Anzahl der Seitenaufrufe auf der städtischen Internetseite www.hagen.de übertraf die Einwohnerzahl der Stadt um ein Vielfaches. Eine Anzahl an Aufrufen, die sich unmöglich mit dem vermeintlich hohem Interesse am Ausgang einer Kommunalwahl erklären ließ. Deswegen spricht Hagens Stadtsprecher Thomas Bleicher am Montag von „ungebetenem Besuch“. „Wir wissen nicht, wo die herkommen. Wir wissen nur, dass das nicht normal ist.“

Der zuständige Dezernent Christoph Gerbersmann sagte noch am Wahlabend, „wir sind mit massiven Zugriffen aus dem Ausland bombardiert worden.“ Seit Montagmorgen läuft der „Vote Manager“ wieder. Die Wahlergebnisse sind sowohl über witten.de als auch en-kreis.de einsehbar.