Witten. Ein Mann aus Witten hat bestritten, seine Frau vergewaltigt zu haben. Drei Jahre sollte er in Haft. Nun gesteht er und hofft auf Bewährung.
Vergewaltigung wirft die Staatsanwaltschaft einem Mann aus Witten vor, der sich am Montag (17.8.) vor dem Landgericht Bochum verantworten musste. Er soll seine inzwischen in Scheidung lebende Ehefrau am 30. April 2019 missbraucht haben. Das Schöffengericht Witten hatte den Mann wegen der Tat zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Im Berufungsverfahren kämpft er nun um eine Bewährungsstrafe.
Grundsätzlich sei bei einem Geständnis in diesem Fall eine Bewährungsstrafe möglich, machte der Vorsitzende Richter deutlich. Schließlich sei der Angeklagte bisher nicht vorbestraft. Der Nebenkläger hingegen sieht das anders. Auch die Staatsanwältin äußerte im Prozess „Bauchschmerzen“, weil der Mann in erster Instanz die Tat bestritten hatte.
Mann aus Witten gesteht: Ich habe meiner Frau Gewalt angetan
Damals behauptete er, der Sex mit seiner Frau sei einvernehmlich erfolgt. Jetzt stellte er klar, dass die Vorwürfe richtig seien. Er sei seinerzeit sehr aufgebracht gewesen, weil er seiner Frau ein Verhältnis mit einem gemeinsamen Freund unterstellte. Am Tatabend sei er alkoholisiert gewesen. „Ich hatte zehn bis zwölf Bier getrunken. Zuhause gab es sofort Streit. Ich habe ihre Schlafanzughose zerrissen“, schilderte der Angeklagte. Aus heutiger Sicht sei ihm sein Verhalten selbst unerklärlich.
Am Nachmittag des Tattages hatte der Wittener E-Mails seiner Frau gelesen. Die Chats mit einem anderen Mann sprachen für eine Beziehung. Er habe seine Frau beschimpft und ihr Gewalt angetan, gab der Mann jetzt zu. Weil Details der Vergewaltigung erörtert werden mussten, schloss das Gericht die Öffentlichkeit aus. Der Prozess wird am Freitag (21.8.) fortgesetzt.